Darmflora macht den Pandabären zum Bambusfresser
London - Mit dem Erbgut des stark gefährdeten Grossen Pandas haben Forscher erstmals das Genom eines Bären entziffert. Die Sequenzen lassen Rückschlüsse auf Besonderheiten der Tiere wie ihre sehr spezielle Ernährung und Fortpflanzung zu.
Dies berichten chinesische Forscher um Jun Wang vom Pekinger Genomforschungsinstitut im britischen Fachjournal "Nature".
Die Genstrukturen wiesen etwa darauf hin, dass sich die Grossen Pandas (Ailuropoda melanoleuca) nicht wegen ihrer genetischen Ausstattung allein von Bambus ernähren. Ursache sei stattdessen wohl vorwiegend die darauf ausgerichtete Darmflora der Bären.
Der Analyse nach besitzen Pandas die zur Verwertung von Fleisch nötigen Erbanlagen nach wie vor. Insgesamt bestehe das Genom des Bären aus 2,4 Milliarden Basenpaaren und enthalte etwa 21'000 Gene, heisst es in "Nature".
Zusammengefügt seien bisher 2,25 Milliarden der Erbgutbausteine, der Rest entfalle wahrscheinlich zum grossen Teil auf Wiederholungen einzelner Sequenzen. Das Erbgut des Menschen besteht aus 3 Milliarden, das von Hunden aus 2,45 Milliarden Basenpaaren.
Schätzungen zufolge gibt es nur noch 2500 bis 3000 Pandas, die in einigen kleinen Bergregionen Westchinas leben. Ein Grund dafür ist, dass sich die Bären nur sehr langsam fortpflanzen. Vor allem aber macht ihnen die massive Zerstörung ihres Lebensraumes durch den Menschen zu schaffen.