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China will Konfuzius-Friedenspreis verleihen

Dieser Inhalt wurde am 08. Dezember 2010 - 17:31 publiziert
(Keystone-SDA)

Peking - China will einen Tag vor der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Dissidenten Liu Xiaobo am kommenden Donnerstag einen eigenen Friedenspreis verleihen. Damit sollten die Friedensansichten des chinesischen Volkes dargelegt werden, hiess es in einer Erklärung des Preiskomitees.
Der Konfuzius-Friedenspreis soll an den früheren taiwanischen Vizepräsidenten Lien Chan vergeben werden. Lien habe sich für friedliche Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und Taiwan eingesetzt, teilten die Organisatoren mit. Die Regierung in Peking sieht die Insel auch Jahrzehnte nach der Teilung als abtrünnige Region.
Der Vorsitzende des Komitees, Tan Changliu, sagte der Nachrichtenagentur AP, sein Gremium sei keine amtliche Einrichtung, arbeite aber eng mit dem Kulturministerium zusammen. Er räumte ein, dass der mit 100'000 Yuan (14'700 Franken) dotierte Preis noch keine grosse internationale Anerkennung geniesse. "Das muss allmählich wachsen", sagte Tan.
China verhängt ReiseverbotEin Sprecher des chinesischen Aussenministeriums warf dem Nobelpreiskomitee unterdessen vor, es orchestriere "eine Anti-China-Farce". "Wir werden uns nicht wegen der Einmischung von ein paar Clowns ändern und nicht von unserem Weg abkommen", sagte er.
China verhängte ein weitreichendes Reiseverbot für Regimekritiker und ihre Familien. Nach Schätzungen von Amnesty International dürfen mehr als 200 Personen nicht ins Ausland reisen, stehen unter Hausarrest oder wurden festgenommen. Auch die Frau des inhaftierten Preisträgers Liu Xiaobo darf nicht zur Feier nach Oslo reisen.
Es ist das erste Mal seit 1935, dass weder der Preisträger noch einer seiner Vertreter die Auszeichnung entgegennehmen können. Damals wurde dem Pazifisten Carl von Ossietzky von den Nazis verboten, nach Norwegen zu reisen. Das Reiseverbot in China betrifft nach Reuters-Recherchen auch Angehörige von weitgehend unbekannten Dissidenten.

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