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Bundesamt für Umwelt ruft Bauern zu besserem Herdenschutz auf

Dieser Inhalt wurde am 29. Juli 2011 - 18:27 publiziert
(Keystone-SDA)

Bundesrat und Parlament wollen dem Wolf mehr und mehr an den Kragen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hält entgegen: Ein Zusammenleben von Menschen und Grossraubtieren sei möglich - sofern die Schafhalter sich bereit zeigten, ihre Herden zu schützen.

Wenn im Frühjahr und Sommer jeweils Wölfe in den Schweizer Alpen Schafe und Ziegen reissen, gerät das Raubtier unter Druck. Unter diesem Eindruck verlangte das Parlament im Herbst 2010, dass der Bund den Schutz des Wolfes lockere. In Zukunft sollen die Regionen Wölfe zum Abschuss freigeben können, wenn diese eine Gefahr sind oder grosse Schäden hinterlassen.

Schäden könnten aber mit einfachen Massnahmen vermieden werden, hält das BAFU am Freitag fest. Alle Schafe und Ziegen, die in diesem Jahr von Wölfen gerissen wurden, weideten in Herden, die "die Besitzer nicht ausreichend geschützt haben", sagt Reinhard Schnidrig, Chef der Sektion Jagd beim BAFU.

"Sobald zum Schutz der Herden Herdenschutzhunde in genügender Zahl eingesetzt wurden, gab es keine Schäden mehr." Schnidrig ruft deshalb die Bauern zum Handeln auf: Sie stellten Herdenschutz mit einem Ja zum Wolf gleich. Er halte das für falsch: "Wem seine Schafe etwas bedeuten, der sollte sie auch vor den Grossraubtieren schützen, unabhängig davon, welche Meinung er zum Wolf hat."

Geld und Beratung

Der Bund zahlt Schafhaltern einen Beitrag an den Kauf und Unterhalt von Herdenschutzhunden, die während der Sömmerungszeit zum Einsatz kommen. Dafür stehen laut Schnidrig in diesem Jahr 850'000 Franken zur Verfügung. Die Schafhalter würden ausserdem individuell beraten.

In dieser Saison rissen Wölfe und ein Bär im Unterengadin laut Schnidrig bisher rund 100 Schafe und Ziegen. Zum Vergleich: Jährlich sterben ein Vielfaches an Schafen und Ziegen, weil sie abstürzen, vom Blitz getroffen oder krank werden.

In den vergangenen zwei Jahren wurden in der Schweiz mit genetischen Proben zehn Wölfe nachgewiesen, drei waren Weibchen. "Wir vermuten aber, dass doppelt so viele Tiere unterwegs sind", sagte Schnidrig. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Paar finde und in der Schweiz junge Wölfe geboren würden.

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