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Britischer Soldat verschwieg Folter im Irak aus Loyalität

Dieser Inhalt wurde am 16. November 2009 - 15:31 publiziert
(Keystone-SDA)

London - Britische Soldaten sollen im Irak systematisch gefoltert haben. Das erklärte der einzige Ex-Soldat, der in einem Prozess um einen getöteten Iraker verurteilt worden war.
Er habe das Ausmass der Folter wegen "fehlgeleiteter Loyalität" bislang verschwiegen, erklärte der Mann in einer öffentlichen Anhörung. Aus "Routine" habe er mit seinen ehemaligen Kameraden Gefangene "heftig getreten und geschlagen". Die Soldaten seien der Anweisung ihres Leutnants gefolgt.
Der Ex-Soldat war vor drei Jahren wegen Kriegsverbrechen zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Sechs seiner Kameraden waren freigesprochen worden.
An der Folter einer Gruppe Gefangener hätten sich alle Angehörige der Armee-Einheit einschliesslich ihres Führers beteiligt, sagte der Verurteilte Donald Payne.
Der Leutnant hatte zuvor Gewalt gegen die Gefangenen bestritten. An der Leiche des getöteten Irakers waren 93 unterschiedliche Verletzungen festgestellt worden.
In der öffentlichen Anhörung sprachen mehrere Zeugen davon, dass britische Soldaten im Irak Methoden der "Konditionierung" anwendeten. Dazu zählten die Abdeckung des Kopfes, Schlafentzug und das Aufstellen von Gefangenen in schmerzhafte Stresspositionen. Diese Methoden hatte die britische Regierung 1972 verboten.
Unterdessen berichtete die Zeitung "The Independent" über weitere Details zu Foltervorwürfen. Britische Soldaten sollen demnach einen irakischen Gefangenen in eine orangefarbene Uniform gezwungen und gedroht haben, ihn im US-Gefangenenlager Guantánamo hinzurichten.

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