Bologna-Reformen in Fachhochschulen gut umgesetzt
Bern - Die schweizerischen Fachhochschulen (FH) haben die Bologna-Reformen gut umgesetzt. Noch unzureichend ist die Mobilität der Studierenden, wie der "Bologna-Report Fachhochschulen 2010" festhält. Die FH sollten den Bologna-Prozess stärker mitgestalten können.
Zehn Jahre nach Unterzeichnung der Erklärung von Bologna durch die europäischen Bildungsminister 1999 haben die Konferenz der Fachhochschul-Rektoren (KFH) und das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) den Luzerner Bildungsexperten Hans-Kaspar von Matt beauftragt, die Umsetzung der Reformen in den schweizerischen Fachhochschulen zu untersuchen.
Die Reformen streben einen "europäischen Hochschulraum" mit vergleichbaren Studiengängen und Abschlüssen an. Unter anderem teilen sie das Hochschul-Studium in Bachelor- und Masterlehrgänge auf. Die Mobilität der Studierenden soll erleichtert werden.
"Der Umsetzungsstand (der Bologna-Reformen) darf heute als gut bezeichnet werden", kommt der Bericht zum Schluss. Dieser wurde am Montag von der "NZZ" publik gemacht und liegt auch der SDA vor.
Obschon keine zusätzlichen Finanzmittel dafür bereit standen, sei die Umsetzung erfolgreich realisiert worden, heisst es weiter. Nur noch drei Prozent der FH-Studierenden sind heute für den traditionellen Diplom-Lehrgang eingeschrieben.
Den Fachhochschulen sei es ferner gelungen, den Hochschulbereich zu öffnen: Zusätzliche Bevölkerungsschichten könnten von einer Hochschulausbildung profitieren. Die Studiengänge seien so konzipiert, dass sie von Studierenden mit unterschiedlichen zeitlichen Möglichkeiten besucht werden könnten.
Nur mässigen Erfolg hatten die FH bei ihren Bestrebungen, die Mobilität der Studierenden zu fördern. Das Bologna-Ziel, dass 20 Prozent der Studierenden einen Auslands-Aufenthalt absolvieren, sei nur mit weiteren zusätzlichen Anstrengungen zu erreichen.
Der Bericht empfiehlt unter anderem, die Fachhochschulen intensiver an der Mitgestaltung des Bologna-Reformprozesses zu beteiligen. Im Sinne von "lebenslangem Lernen" sei ferner die Weiterbildung auszubauen.