Berner Maschinenfabrik Wifag will keine neuen Maschinen mehr bauen
Bern - Die Berner Druckmaschinen-Fabrik Wifag will sich künftig aufs Servicegeschäft konzentrieren und keine neuen Maschinen mehr bauen. Dadurch verschwinden 170 von 233 Stellen.
Das letzte Wort ist aber offenbar noch nicht gesprochen, wie einem Communiqué zu entnehmen ist: Verwaltungsrat und Geschäftsleitung bemühen sich demnach weiterhin um "Lösungen, mit denen weitere Arbeitsplätze in Bern erhalten werden könnten".
Wifag-Chef Werner Tschan will nach eigenem Bekunden "um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen". Er gebe die Hoffnung nicht auf, dass letztlich weniger Stellen gestrichen werden müssten als zurzeit zu befürchten sei, sagte Tschan der Nachrichtenagentur SDA.
CEO Tschan beteuerte, die Geschäftsleitung suche zurzeit intensiv nach Lösungen, mit denen mehr als 60 Arbeitsplätze in Bern erhalten werden könnten. Der Zeitpunkt sei aber nicht günstig, konkreter darüber zu sprechen.
Das Servicegeschäft will die Firma mit rund 60 Stellen sichern. Tschan betonte, die Wifag wolle ihren Verpflichtungen gegenüber den Kunden in aller Welt gerecht werden. Es gebe ja auch Anlagen, die erst ab Mitte 2011 überhaupt Zeitungen produzierten und dann noch jahrzehntelang in Betrieb sein dürften.
Neben diesen Serviceleistungen könne es eventuell noch einen anderen Geschäftsbereich abseits der Druckmaschinenbranche geben, sagte Tschan. Nähere Angaben dazu wollte er nicht machen.
Die Fabrik, die einst 650 Menschen beschäftigte, ist seit geraumer Zeit angeschlagen. Bereits im letzten Jahr waren fast 400 Stellen gestrichen worden.
Neue Hoffnung schöpften die Arbeiter, als die Wifag-Verantwortlichen in diesem Frühling Verkaufsverhandlungen mit dem deutschen Druckmaschinen-Hersteller manroland aufnahm. Doch die beiden Parteien wurden sich nicht einig; die Verhandlungen wurden Mitte April abgebrochen.