Navigation

Beobachter der Arabischen Liga in Syrien gibt entsetzt auf

Dieser Inhalt wurde am 11. Januar 2012 - 16:53 publiziert
(Keystone-SDA)

Ein Mitglied des Beobachter-Teams der Arabischen Liga in Syrien hat aus Protest das Land verlassen. Er sei Zeuge fürchterlicher Szenen geworden und habe diese nicht verhindern können, sagte der aus Algerien stammende Beobachter Anwar Malek im Fernsehsender Al-Dschasira.

Durch seine Tätigkeit habe er es dem Regime von Präsident Baschar al-Assad erleichtert, mit dem Töten weiterzumachen. "Ich war mehr als 15 Tage im Homs (...) ich habe Horrorszenen gesehen, verbrannte Körper (...) ich kann mein Mitgefühl in dieser Lage nicht zurückstellen", sagte Malek.

Malek erklärte, die Mission sei eine Farce. Die Beobachter seien "zum Narren gehalten worden". Er kritisierte auch den Chef des Beobachter-Teams, den sudanesischen General Mohammed al-Dabi.

Dieser versuche einen Mittelkurs zu fahren, um weder die Regierung noch irgendeine andere Seite gegen sich aufzubringen. Die Eignung Dabis für die Aufgabe wurde bereits von Menschenrechtsgruppen wegen dessen Rolle beim Konflikt in der sudanesischen Provinz Darfur in Frage gestellt.

Umsetzung des Friedensplanes als Ziel

Derzeit sind 165 Beobachter der Arabischen Liga in Syrien im Einsatz. Sie sollen die Umsetzung eines von der UNO vermittelten Friedensplans überwachen. Seit Beginn der Proteste vor zehn Monaten sind bei deren Niederschlagung nach UNO-Schätzungen mehr als 5000 Menschen getötet worden.

Auch am Mittwoch lieferten sich Soldaten und mutmassliche Deserteure in der Provinz Homs heftige Gefechte, wie das in Grossbritannien ansässige Observatorium für Menschenrechte mitteilte. Berichte über Todesopfer lagen zunächst nicht vor.

Französischer Journalist getötet

Erstmals seit dem Beginn des Aufstands vor zehn Monaten ist in Syrien ein ausländischer Journalist getötet worden. Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, kam der französische Reporter am Mittwoch in der Stadt Homs ums Leben, als eine Granate nahe einer Gruppe von Journalisten einschlug.

Nach Angaben von Aktivisten wurden dabei auch sechs Syrer getötet und mehrere Menschen verletzt. Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, mehrere Granaten seien zwischen den beiden Stadtvierteln Akrama und al-Nusha eingeschlagen, als sich dort die Journalisten-Gruppe aufgehalten habe.

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.