Baselstädtisches Kantonsparlament beschliesst Beitritt zu HarmoS
Basel - Die landesweite Schulharmonisierung ist einen Schritt weiter. Der Basler Grosse Rat hat den Beitritt zum HarmoS-Konkordat beschlossen. Damit gibt der Stadtkanton sein Inseldasein in der schweizerischen Schullandschaft auf.
Das baselstädtische Kantonsparlament entschied sich mit 67 zu 12 Stimmen für den Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule. Das HarmoS-Konkordat ist dank dem Beitritt von zehn Kantonen bereits seit dem 1. August 2009 in Kraft. Mittlerweile zählt das Konkordat 12 Mitglieder, in 6 Kantonen hat sich das Volk gegen den Beitritt ausgesprochen.
Im Basler Grossen Rat votierte in einer mehrstündigen Schuldebatte nur gerade die SVP gegen das HarmoS-Konkordat. Die Partei könnte allenfalls laut ihrem Sprecher mit einheitlichen Strukturen leben, alles Andere geht ihr zu weit. Die übrigen Parteien standen der mit einmaligen Kosten von knapp 40 Mio. Fr. verbundenen Schulreform dagegen positiv gegenüber.
Für HarmoS muss Basel-Stadt sein Schulsystem nun bis 2015 völlig umkrempeln. Seit einer Schulreform von 1988 bildet der Stadtkanton mit zwei Jahren Kindergarten, vier Jahren Primarschule, drei Jahren Orientierungsschule sowie fünf Jahren Gymnasium oder zwei Jahren Weiterbildungsschule eine "Schulinsel" mit Strukturen, die weder mit den Nachbarkantonen noch der übrigen Schweiz kompatibel sind.