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Aufwand für Reorganisation laut Ex-BFM-Direktor "unterschätzt"

Dieser Inhalt wurde am 04. September 2011 - 11:28 publiziert
(Keystone-SDA)

Der entlassene BFM-Direktor Alard du Bois-Reymond räumt ein, den Aufwand für die Umsetzung der Reorganisation im Bundesamt für Migration "unterschätzt" zu haben. Zudem habe der arabische Frühling das Amt "im dümmsten Moment erwischt".

Mittlerweile seien die Verfahren aber besser eingespielt und die Pendenzen stabilisiert worden, sagte du Bois-Reymond in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Der BFM-Direktor zeigte sich darin nach wie vor von der Richtigkeit der 2010 eingeleiteten Reorganisation überzeugt.

Welche Differenzen zu seiner Entlassung durch Bundesrätin Simonetta Sommaruga geführt haben, wollte du Bois-Reymond nicht sagen. "Ich kann nur versichern, dass hinter der Trennung kein Skandal und kein Eklat stehen." Es sei aber unvermeidlich, dass man in einem solchen Amt Fehler mache.

"Unvorsichtige" Aussagen über Nigerianer

Er sei "eine Person mit Gestaltungswillen", die etwas bewegen wolle "und dafür auch Risiken in Kauf nimmt". So seien seine Aussagen über kriminelle Nigerianer "unvorsichtig" gewesen.

Der BFM-Direktor hatte im April 2010 in einem Zeitungsinterview gesagt, die meisten nigerianischen Asylsuchenden kämen nicht als Flüchtlinge, sondern "um Geschäfte zu machen", und ein grosser Teil betätige sich in der Kleinkriminalität und im Drogenhandel. Dies verärgerte die nigerianischen Behörden, mit denen die Schweiz in Verhandlungen über Rückschaffungen stand.

Du Bois-Reymond hielt sich im Interview aber selbst zugute, "dass wir das Blatt gewendet und nach schwierigen Verhandlungen eine Migrationspartnerschaft mit Nigeria abgeschlossen haben, die international Vorbildcharakter hat".

Enttäuscht von Kritik der Kantone

Das Ziel noch nicht erreicht habe er bei der Suche nach zusätzlichen Asylunterkünften, sagte der abtretende BFM-Direktor weiter. Dieses Ziel könne das BFM aber nicht alleine erreichen. "Wir sind auf die tatkräftige Unterstützung der Armee und der Kantone angewiesen."

Enttäuscht und "sehr betroffen" zeigte sich du Bois-Reymond von der heftigen Kritik der Kantone am BFM. Er könne deren Hauptvorwurf - das BFM verschleppe die Dublin-Fälle - nicht nachvollziehen. Mit der Senkung der Behandlungsdauer um 30 Prozent habe das BFM "die Ziele deutlich übertroffen".

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