Arbeitsplätze in Dornach SO können laut Unia gerettet werden
Die Kupferprodukte-Herstellerin Swissmetal hat eine Schonfrist erhalten, um einen Konkurs abzuwenden. Dem Unternehmen ist für die Aktivitäten in Dornach SO und Reconvilier BE wegen Überschuldung für zwei Monate die provisorische Nachlassstundung gewährt worden.
Zusammen mit dem provisorischen Sachverwalter würden "unter Hochdruck" alle Optionen geprüft, die einen Fortbestand des ganzen Unternehmens oder Teilen davon ermöglichten, teilte Swissmetal Industries AG am Donnerstag mit.
Auch die Gespräche mit dem französischen Kupferhalbzeughersteller Le Bronze Industriel würden weitergeführt. Derzeit würden jedoch noch keine konkreten Ergebnisse vorliegen, hiess es. Weitergehende Auskünfte waren beim Unternehmen nicht zu erhalten.
Die provisorische Nachlassstundung schützt die überschuldete Tochter Swissmetal Industries AG vorübergehend vor dem Zugriff der Gläubiger.
Gewerkschaft: Zeit gewonnen
Die Gewerkschaft Unia reagierte positiv auf die Nachlassstundung. Damit könne Zeit für die Rettung der gefährdeten Arbeitsplätze gewonnen werden. Für die nächsten zwei Monate sei "ein Konkurs vom Tisch", heisst es in einer Medienmitteilung.
An einer Betriebsversammlung mit 150 Mitarbeitenden am Donnerstag in Dornach sei gefordert worden, dass Swissmetal die von der Belegschaft ausgearbeiteten Alternativvorschläge seriös prüfe. Die Konsultationsfrist läuft am kommenden Montag ab.
Es dürfe keine Entlassungen und keinen Abbau der Betriebsanlagen geben, so lange die Verhandlungen über einen Verkauf an interessierte Investoren nicht geklärt und abgeschlossen seien. Nach Ende der Betriebsferien am 8. August müsse die Produktion wieder aufgenommen werden.
Massenentlassung vorbereitet
Swissmetal ist in finanzieller Schieflage. Das Unternehmen fuhr im Geschäftsjahr 2010 ein Minus von 21,9 Mio. Fr. ein - der dritte Jahresverlust in Folge.
Vor zwei Wochen hatte Swissmetal mitgeteilt, sie bereite in Dornach eine Massenentlassung von 290 Mitarbeitenden vor. Für eine Rettung des ganzen Unternehmens mit 626 Volljobs sei ein neuer Investor notwendig, hiess es.