50-jähriger Deutscher nach Tötungsdelikt im Tessin verhaftet
Lugano - Die Tessiner Polizei hat einen 50-jährigen Deutschen, der in Villa Luganese lebt, wegen Mordverdachts verhaftet. Der homosexuelle Mann soll seinen Liebhaber aus Eifersucht erstochen haben.
Die Tat spielte sich in der Nacht auf Freitag in Lugano ab. Was sich in der Wohnung in der Via Sorengo genau ereignet hatte, ist noch nicht geklärt. Tatsache ist, dass der 40-jährige Marketing-Chef einer Grossbank am Freitagmorgen tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde.
Seine Kollegen hatten sich Sorgen gemacht, als er nicht zur Arbeit erschien und auch auf Anrufe nicht reagierte. Sie begaben sich daraufhin in seine Wohnung. Dort entdeckten sie den leblosen Körper, der mit Messerstichen übersät war.
Die Wunden an den Händen deuten daraufhin, dass sich das Opfer gegen den Täter zur Wehr gesetzt hat. Da die Wohnungstür nicht gewaltsam aufgebrochen worden war, rückte für die Ermittler rasch ein Beziehungsdelikt in den Vordergrund.
In einem Communiqué liess die Tessiner Polizei am Montag durchblicken, dass der mutmassliche Täter eine sexuelle Beziehung zu seinem Opfer gehabt hatte. Nähere Angaben wurden mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen nicht gemacht.
Die Polizei bestätigte damit indirekt Berichte von verschiedenen Lokalmedien. Demnach pflegten der mutmassliche Täter und das Opfer eine heimliche Beziehung. Die beiden waren wenige Stunden vor der Tat beim Abendessen gesehen worden.
Der eigentliche Partner des Opfers, ein Fitness-Trainer aus dem Mendrisiotto, ist ebenfalls von der Polizei einvernommen worden. Er durfte den Polizeiposten aber wieder verlassen, nachdem er sein Handy, seinen Laptop und seinen Pass bei der Polizei deponiert hatte.