"Geste der Barmherzigkeit" für Papst-Angreiferin in Reichweite
Rom - Der Papst will der Frau, die ihn vor der abendlichen Weihnachtsmesse im Petersdom angegriffen hat, vergeben. Sollte sich zeigen, dass die 25-Jährige tatsächlich psychisch gestört sei, sei der Papst zu einer Geste der Barmherzigkeit bereit, verlautete aus dem Vatikan.
"Die Tatsache, dass die Frau unbewaffnet und wegen psychischer Probleme bereits behandelt wurde, ist schon vielsagend", sagte Giuseppe Dalla Torre, Präsident des Gerichts des Heiligen Stuhls. "Die Untersuchung konzentriert sich auf den Gesundheitszustand der Frau. Danach wird man entscheiden, ob ein Prozess stattfinden oder ob sie freigesprochen wird."
Dalla Torre schloss nicht aus, dass der Heilige Stuhl der Italo-Schweizerin künftig verbieten könnte, den Vatikan zu betreten. Die Frau hatte bereits bei der Christmette im vergangenen Jahr versucht, sich dem Papst zu nähern.
Die vatikanischen Justizbehörden befragten bereits Sicherheitsbeamte und einige Gläubige, die den Angriff beobachtet hatten. Nun sollen noch Dokumente über den Gesundheitszustand der Frau überprüft werden. Der vatikanische Staatsanwalt Nicola Picardi ist der Ansicht, dass der Fall diese Woche abgeschlossen werden könnte.