All England Championships: Hingis und Sampras in der Favoritenrolle
Bei den am Montag (26.06.) beginnenden All England Championships in Wimbledon nimmt Martina Hingis einen weiteren Anlauf in Richtung sechsten Major-Titel. Im Männertableau heisst der Hauptfavorit Pete Sampras, der seinen siebten Wimbledon-Titel anstrebt.
Kein Spaziergang für Martina Hingis
Auf Hingis wartet im Londoner Südwesten, wo sie 1997 triumphierte, kein Spaziergang. Nach einem eher leichten Auftakt gegen die Spanierin Angeles Montolio (WTA 46) und einer wohl ebenso unproblematischen zweiten Runde zählen Irina Spirlea (Rum) oder die Kroatinnen Mirjana Lucic und Silvija Talaja zum Kreis der möglichen Drittrunden-Gegnerinnen.
Anschliessend werden die Aufgaben mit Anke Huber (De/11) und Venus Williams (USA/5) noch schwieriger. Die Amerikanerin hat allerdings noch bei keinem Grand-Slam-Turnier ausser dem US Open die Viertelfinalhürde übersprungen.
Venus' jüngere Schwester Serena (8) oder Conchita Martinez (Sp/4), die Siegerin von 1994, wären die möglichen Halbfinal- Widersacherinnen von Hingis. In der unteren Tableauhälfte sind Titelverteidigerin Lindsay Davenport (USA/2), Mary Pierce (Fr/3), Monica Seles (USA/4) und Nathalie Tauziat (Fr/7) am stärksten einzustufen.
Im Gegensatz zum Vorjahr, als Martina Hingis ohne ein Spiel auf Rasen, nach Differenzen mit ihrer Mutter alleine antrat und in der Startrunde gegen Jelena Dokic die vernichtendste Niederlage ihrer Karriere kassierte (2:6, 0:6), ist sie diesmal besser vorbereitet.
Nach dem vermeidbaren Halbfinal-Out in Paris gegen Mary Pierce nahm sie eine Wild Card für das kleine Rasenturnier Turnier in Rosmalen (Ho) an und sammelte damit nicht nur Matchpraxis auf dem Rasen, sondern gewann das Turnier gleich souverän.
Schnyder, Gagliardi und Vavrinec "nur" Aussenseiterinnen
Für die anderen Schweizerinnen wäre jeder Matchgewinn ein Erfolg. Patty Schnyder (WTA 34) startet gegen Tathiana Garbin (It, WTA 44), die zuletzt an der Schulter verletzte Emmanuelle Gagliardi (WTA 77) gegen Paola Suarez (Arg, WTA 51) und Miroslava Vavrinec(WTA 94) gegen Jelena Lichowtsewa (Russ, WTA 23).
Schnyder und Gagliardi würden in der zweiten Runde aufeinandertreffen, für Vavrinec wäre im selben Durchgang gegen Davenport höchstwahrscheinlich Endstation.
Federer gegen Kafelnikow
Auf dem Papier die schwierigste Aufgabe bei den Männern hat Roger Federer (ATP 35) erwischt. Der Baselbieter trifft schon in der Startrunde auf den als Nummer 5 gesetzten Jewgeni Kafelnikow.
Ungewissheit herrscht (wie fast immer) bei Marc Rosset (ATP 33), der gegen den French-Open-Halbfinalisten und "Sandhasen" Franco Squillari (Arg, ATP 19) beginnt.
Sampras zum Siebten?
Das Männerturnier steht einmal mehr unter dem Motto "Alle gegen Pete Sampras", der deutlich favorisiert wird. Der Amerikaner hat sich in den letzten sieben Jahren im Rasen-Mekka sechs Titel geholt und in dieser Zeit nur einmal (1996 gegen Richard Krajicek) verloren.
Mit einem weiteren Erfolg würde sich Sampras zudem einmal mehr in den Geschichtsbüchern verewigen: Mit seinem 13. Major-Titel würde er alleiniger Rekordhalter vor dem Australier Roy Emerson.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Diskutieren Sie mit!