algroup mit 16 Prozent mehr Gewinn und Umsatz
Der vor der Fusion mit der kanadischen Alcan stehende Schweizer Aluminiumkonzern algroup hat Gewinn und Umsatz im ersten Halbjahr 2000 um je 16 Prozent gesteigert. Der Reingewinn erreichte 230 Mio. Franken, der Umsatz 3,725 Mrd. Franken.
Firmenchef Sergio Marchionne zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der ersten sechs Monate des Jahres 2000. "Das sehr gute Resultat setzt die Rekordserie der letzten sieben Jahre fort", erklärte er am Montag (21.08.) an einer Telefonkonferenz.
Marchionne führte die Zunahme des Betriebsergebnisses um 22 Prozent auf 409 Mio. Fr. auf Effizienzsteigerungen und starke Aluminiummmärkte mit hohen Preisen zurück. Der Reingewinn stieg dagegen - aufgrund des von 19 auf 27 Prozent erhöhten Steuersatzes- nur um 16 Prozent auf 230 Mio. Franken.
Gegenüber der Vorjahresperiode hat die Algroup den Nettoumsatz um 16 Prozent auf 3,725 Mrd. Fr. ausgeweitet. Währunsgbereinigt beträgt die Umsatzzunahme noch 12 Prozent. Die Umsatzrendite des Konzerns verbesserte sich von 10,4 auf 11,0 Prozent.
Die Geschäftssparte "Aluminiumerzeugung und Aluminiumprodukte" legte im ersten Semester umsatzmässig um 22,4 Prozent auf 1,85 Mrd. Fr. zu. Überproportional - um 26 Prozent auf 239 Mio. Franken - erhöhte die Gruppe den Betriebsgewinn. Marchionne begründete das Resultat mit höheren Preisen beim Rohaluminium und Mehrverkäufen, die Algroup vor allem dem Wirtschaftsaufschwung verdanke.
Einbussen bei Kosmetikverpackungen
Die Konzerngruppe "Verpackungen" verzeichnete eine Umsatzzunahme von 10,8 Prozent auf 1,872 Mrd. Franken. Das Betriebsergebnis verharrte mit 167 Mio. Fr. dagegen auf dem Vorjahresniveau (165 Mio. Fr.). Grund sind nach Angaben des Konzernchefs die zunehmende Stärke mehrerer Währungen sowie die hohen Rohstoffpreise mit entsprechend starkem Druck auf die Margen. Einbussen waren vor allem bei Kosmetikverpackungen hinzunehmen.
Für das ganze Geschäftsjahr 2000 geht Marchionne von einer anhaltend positiven Entwicklung und Ergebnissen über denjenigen des Vorjahres aus.
Fusion in zweiter Oktoberhälfte
Der geplante Zusammenschluss mit dem kanadischen Alu-Giganten Alcan soll in der zweiten Oktoberhälfte abgeschlossen werden. Bedingung ist,dass bis dahin mindestens 67 Prozent der Algroup- in Alcan-Aktien umgetauscht werden. Marchionne zeigte sich an der Telefonkonferenz zuversichtlich, dass die Transaktion zustandekommt. Alcan werde die konkrete Umtauschofferte Ende August vorlegen.
Auch Lonzagroup zufrieden
Die an die Börse geführte Chemieunternehmung Lonzagroup verzeichnete Gewinn- und Umsatzsteigerungen um je sechs Prozent. Der Reingewinn erreichte 141 Mio. Franken, der Gesamtumsatz 1,148 Mrd. Franken. Marchionne, der auch die Lonzagroup leitet, zeigte sich von der Gewinnentwicklung befriedigt, weil im ersten Halbjahr 1999 überaus erfolgreich abgeschnitten worden sei. Das Betriebsergebnis der Gruppe ging hingegen um ein Prozent auf 186 Mio. Franken zurück.
Marchionne führte dies auf anhaltenden Margendruck im Geschäft mit Polymer-Zwischenprodukten und das schlechte Abschneiden einer Isophthalsäure-Anlage in Singapur zurück. Diese soll abgestossen werden, doch wurde bisher noch kein Käufer gefunden, wie Marchionnes Äusserungen zu entnehmen war. Für das zweite Halbjahr stellte er eine bessere Geschäftsentwicklung in Aussicht und für das ganze Jahr ein besseres Ergebnis als 1999. Der Personalbestand nahm um 0,2 Prozent auf 5'684 Beschäftigte zu.
swissinfo und Agenturen

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