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Aktionsplan gegen Alkoholmissbrauch

Freiluft-Schneebar im Skigebiet Davos. Für die Folgen eines übermässigen Alkohol-Konsums soll vermehrt sensibilisiert werden. Keystone

Die Schäden durch Alkoholmissbrauch in der Schweiz sollen verringert werden. Die Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen (EKA) hat am Montag (13.11.) einen entsprechenden Aktionsplan präsentiert.

Dieser Inhalt wurde am 13. November 2000 publiziert

In der Schweiz gibt es laut EKA rund 300'000 Alkoholabhängige. Rund zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung litten direkt oder indirekt an den Folgen des Missbrauchs, der soziale Kosten von drei Mrd. Franken pro Jahr verursache. Der nationale Massnahmenplan der EKA dränge sich aus gesundheitspolitischer und volks-wirtschaftlicher Sicht auf.

Drei Säulen

Der Aktionsplan basiert auf den drei Säulen Information/Motivation, Schadensbegrenzung und Heilung. Hauptziel ist die Verminderung von Schäden und menschlichem Leid. Gesenkt werden soll der Anteil der Menschen, die risikoreich Alkohol trinken. Das im Vergleich zum Ausland gut ausgebaute Behandlungs- und Betreuungsnetz für Alkoholkranke müsse trotz bestehendem Kostendruck aufrechterhalten werden.

Die Behandlungs- und Rehabilitationskosten sollen zudem solidarisch getragen werden. Heute berechtigt laut EKA der Alkoholismus zu keinen Beiträgen der Invaliden-Versicherung (IV). Zudem seien Menschen mit Suchterkrankungen auch bei der Rehabilitation den anderen Kranken gleichzustellen, fordert die EKA.

Umfassende Zielvorgaben

Der Aktionsplan gibt Ziele vor und setzt einen Zeitplan für deren Realisierung. Auf Bundesebene werden bis 2003 die Senkung der Promille-Grenze für Fahrzeuglenker auf 0,5 sowie bis 2002 ein gesamtschweizerisches Abgabealter für alkoholische Getränke verlangt. Die Kantone müssten dann für den wirkungsvollen Vollzug dieser beiden Bestimmungen besorgt sein.

Die Werbebeschränkungen für alkoholische Getränke dürften nicht gelockert werden. Präventionsmassnahmen und die Sensibilisierung für Alkoholprobleme sollen in den verschiedensten Lebensbereichen verstärkt werden.

Der Alkoholkonsum dürfe nicht generell verurteilt werden, hält die EKA weiter fest. Alkohol sei ein in der Schweiz verbreitetes Genussmittel, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht missen möchte. Die meisten konsumierten ihn, ohne sich und anderen Probleme zu schaffen.

swissinfo und Agenturen

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