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AKTIENFOKUS/CS enttäuscht mit Quartalsergebnis die Anleger - Aktie verliert

Dieser Inhalt wurde am 21. Oktober 2010 - 13:13 publiziert

Zürich (awp) - Die Credit Suisse hat mit ihrem heute vorgelegten Quartalsergebnis die Anleger enttäuscht. In der Folge notiert die Aktie mit Abschlägen. Die Grossbank blieb mit ihrem Resultat insbesondere im Investmentbanking weit hinter den Markterwartungen zurück. Daneben belasteten Verluste auf den eigenen Verbindlichkeiten die Rechnung, die deutlich höher als erwartet ausfielen.
Angesichts der schlechten Nachrichten verlieren die Aktien der Credit Suisse am Donnerstag bis gegen 12.50 Uhr rund 2,4% auf 42,30 CHF. Gleich zu Handelsbeginn markierten Credit Suisse das Tagestiefst bei 41,65 CHF. Danach erholten sich die Papiere bis auf 42,40 CHF, bevor sie wieder Terrain abgaben. Damit setzt Credit Suisse den Abwärtstrend der letzten Wochen fort; noch vor Monatsfrist kostete die Aktie 46,39 CHF. Besser hält sich dagegen das Papier des Platzkonkurrenten UBS, das rund 0,7% gewinnt. Und auch der Gesamtmarkt gemessen am SMI steht mit 0,58% in der Gewinnzone.
Marktbeobachter sprechen von einem glanzlosen Resultat, das auch unter Ausklammerung der diversen Sonderfaktoren die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Zurückgebunden wurde die Bank gemäss Analysten nicht nur durch die deutlich höher als erwarteten Verluste auf eigenen Verbindlichkeiten sondern auch durch das Ergebnis im Investmentbanking.
Verantwortlich für die enttäuschenden Erträge im Investmentbanking ist gemäss Analysten insbesondere das Aktiengeschäft. Demgegenüber habe das Geschäft mit Anleihen robuste Erträge abgeworfen und auch das Kerngeschäft im Investmentbanking habe eine bessere Performance gezeigt als erwartet, schreibt etwa die WestLB stellvertretend für viele Marktbeobachter.
Überrascht zeigen sich viele Experten auch über die hohen Verluste auf den eigenen Verbindlichkeiten der Credit Suisse, die mit 589 Mio CHF signifikant höher ausfielen als die Konsensschätzung.
Das Ergebnis sei daher bei genauerem Hinsehen nicht ganz so schlecht wie es auf den ersten Blick den Anschein habe, schreibt Helvea-Experte Peter Thorne. Aber einige Aspekte gäben durchaus Anlass zur Sorge. Thorne verweist dabei auf die tiefe Rentabilität und die hohe Compensation Ratio in der Investmentbank. Die CS habe es im Gegensatz zu den US-Peers verpasst die Vergütungen den schwachen Erträgen anzupassen. Hier müsse die CS Gegensteuer geben und zwar rasch.
Zu einem ähnlichen Schluss kommt der für die UBS tätige Analyst Philipp Zieschang wenn er schreibt, dass eine Kostendiskussion anstehe. Auch er verweist auf die ansteigenden Kosten und den jüngsten Personalaufbau der Sparte.
Weniger dramatisch sehen Nomura und Cheuvreux die Situation. Die Resultate seien bei genauerem Hinsehen nicht so schwach, meint etwa das französische Institut. So hätten diverse Sonderfaktoren die Grossbank zurückgebunden. Ähnlich tönt es bei Nomura. Zwar dürfte das heutige Resultat die Aktien belasten, aber die anziehenden Aktivitäten im September seien für das vierte Quartal ein ermutigendes Zeichen, schreibt Nomura-Experte Jon Peace. Auch die verbesserte Performance im Wealth Management sowie die starke Bilanz seien mittelfristig Grund für Optimismus.
Als Lichtblick bezeichnen die meisten Analysten zudem den Neugeldzufluss im Wealth Management. Dieser sei mit 12,6 Mrd CHF über den Erwartungen ausgefallen, gibt die Bank Vontobel zu Protokoll. Auch insgesamt zeigte sich die Sparte trotz weiter zurückhaltenden Kunden und einer tieferen Bruttomargen insgesamt widerstandsfähiger als die Investmentbank.
pf/sig

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