AKTIENFOKUS/ABB nach starken Quartalszahlen gegen den Trend gesucht
Zürich (awp) - Die Aktien der ABB Ltd führen die Liste der Bluechips im frühen Geschäft als einer der wenigen Gewinner an. Die Gewinne haben sich unmittelbar nach Eröffnung allerdings bereits wieder etwas verflacht, immerhin hatte das Papier am Vortag bereits knapp 3% zugelegt. Das am Morgen präsentierte Quartalsergebnis hat die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen, entsprechend wohlwollend sind die ersten Kommentare.
Das von ABB für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2010 veröffentlichte Ergebnis liegt sowohl bei Umsatz und Auftragseingang als auch bei EBIT und Reingewinn teilweise deutlich über den Konsensschätzungen des Marktes. Die Firmenverantwortlichen halten in der zweiten Jahreshälfte ein Umsatz- und Gewinnwachstum für möglich. Der Ausblick für den restlichen Jahresverlauf wird allerdings gleichzeitig als uneinheitlich beurteilt.
Bis um 09.20 Uhr ziehen ABB in einem schwachen Gesamtmarkt um 0,32 CHF oder 1,6% auf 19,97 CHF an. Gehandelt sind bis anhin rund 3,3 Mio Aktien bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 8,3 Mio Stück in den vergangenen Wochen. Der Gesamtmarkt (SMI) steht dagegen 0,20% tiefer.
ABB habe die Erwartungen klar übertroffen, heisst es dazu bei der ZKB. Nebst der weitergehenden Erholung der Basisaufträge seien auch die tiefer als bisher veranschlagten Kosten für das Restrukturierungsprogramm positiv. Ausserdem helle sich auch der Ausblick auf das spätzyklische Geschäft zusehends auf.
Für Jeffries sind die Zahlen "stark", weitere Kommentatoren nennen sie gar "exzellent". Die Sorgen um das Energiegeschäft in China oder um strukturelle Fragen im Zusammenhang mit Akquisitionen blieben zwar bestehen, das Restrukturierungsprogramm mache aber schneller als gedacht weitere Fortschritte und im Automationsgeschäft halte das Momentum an, so Jeffries in einem Kurzkommentar. Das Institut geht denn auch von einer positiven Reaktion des Aktienkurses aus.
Der Analyst einer Grossbank weist darauf hin, dass das Risiko für Preisdruck in den Energietechnikdivisionen geringer sei als erwartet. Positiv seien zudem die sich erholenden Basisaufträge.
cf/uh