AKTIEN NEW YORK/Ausblick: Fest - Optimismus in Europa gibt Auftrieb
NEW YORK (awp international) - Angetrieben von einer sehr positiven Stimmung an den europäischen Märkten dürften die US-Börsen am Montag freundlich starten. Konjunkturdaten stehen an diesem Tag kaum im Blick. Allenfalls aktuelle Daten zu Verkäufen neuer Häuser könnten im Handelsverlauf leichte Impulse geben. Der Future auf den Dow Jones Industrial lag rund eine dreiviertel Stunde vor Börsenstart mit 1,18 Prozent im Plus. Am Freitag hatte der US-Leitindex bis Handelsschluss zwar noch moderat um 0,35 Prozent zugelegt, jedoch auf Wochensicht einen Abschlag von etwas mehr als sechs Prozent und damit seinen grössten Wochenverlust seit Oktober 2008 verzeichnet. Der Future auf den Nasdaq 100 rückte am Montag um 0,97 Prozent vor, nachdem der Technologiewerte-Auswahlindex am Freitag um rund ein Prozent gestiegen war.
Die intensive Suche nach Lösungen aus der Euro-Schuldenkrise werde von den Investoren begrüsst, hiess es am Markt unter anderem mit Verweis auf die am Donnerstag anstehende Abstimmung über die Reform des Euro-Rettungsschirms im deutschen Bundestag und das in wenigen Tagen stattfindende Treffen der EU-Finanzminister in Luxemburg. Aktien, so sagte zudem Stratege Marko Kolanovic von JPMorgan, hätten bislang das schlechteste Quartal im Vergleich zu den US-Staatsanleihen und zu Gold verbucht. Das könnte dazu führen, dass Investoren nun wieder verstärkt Aktien kauften, um ihr Portfolio auszubalancieren. Das deutliche Ungleichgewicht könnte bis zum Wochenende, also bis zum Abschluss des dritten Quartals, für kräftige Umschichtungen aus Anleihen in Aktien sorgen.
Unter den Einzelwerten könnten die Papiere von Coca-Cola in den Blick rücken. Der US-Getränkekonzern verstärkt seine Präsenz in Russland und will dort in den nächsten fünf Jahren drei Milliarden US-Dollar (2,23 Mrd Euro) investieren.
Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble will seine Kosten weiter senken und schliesst dabei auch erneute Stellenstreichungen nicht aus. "Wir arbeiten permanent daran, die Unternehmensstrukturen zu vereinfachen", sagte Unternehmenschef Bob McDonald der "Financial Times". Möglicherweise würden im Zuge des Umbaus Büros, Werke oder Forschungseinrichtungen geschlossen. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen. Procter & Gamble hat bereits die Zahl der Mitarbeiter im gehobenen Management um bis zu 15 Prozent gekappt.
Die weiterhin unter Druck stehenden Ölpreise könnten Aktien von Ölgesellschaften wie die von ExxonMobil und Chevron Corp. belasten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) sank an diesem Tag um weitere 66 Cent auf 79,19 Dollar./ck/he