AKTIEN FRANKFURT/Trendlos - BASF gefragt, Bayer am Dax-Ende
FRANKFURT (awp international) - Deutsche Aktien haben am Mittwoch keinen klaren Trend gezeigt. Nach Verlusten im frühen Handel rückte der Dax am Mittag um 0,12 Prozent vor auf 6.498,34 Punkte. Der MDax legte um 0,12 Prozent zu auf 9.142,63 Punkte, während es für den TecDax um 0,16 Prozent nach unten ging auf 796,11 Punkte.
Börsianer begründeten die Erholung von den Auftaktverlusten mit gestiegenem Optimismus für eine freundliche Eröffnung der Wall Street. Die Richtung mitbestimmen werden zuvor Morgan Stanley und Wells Fargo , die mit Quartalsberichten erwartet werden. Wichtige Konjunkturdaten folgen erst am Abend nach Handelsschluss mit dem Konjunkturbericht der US-Notenbank ("Beige Book").
BAYER VON PRADAXA-ZULASSUNG BELASTET - HÖHERE PROGNOSE TREIBT BASF
Bayer-Aktien rutschten um 1,57 Prozent auf 54,030 Euro an das Dax-Ende. Konkurrent Boehringer Ingelheim hat in den USA die Zulassung für das Thrombose-Mittel Pradaxa zur Vorbeugung von Schlaganfällen bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen erhalten. Boehringer liegt in den USA nun vor Bayer sowie den US-Wettbewerbern Pfizer und Bristol-Myers Squibb (BMS). Pradaxa ist der grösste Hoffnungsträger von Boehringer. Analysten trauen der Tablette Milliardenumsätze zu.
Eigene positive Nachrichten trieben dagegen BASF-Papiere um 1,34 Prozent nach oben auf 51,320 Euro. Der Chemiekonzern erwartet nach einem Gewinnsprung im dritten Quartal ein Spitzenjahr. Zugleich hob das Management die Prognose für das Gesamtjahr an. An der Dax-Spitze erholten sich Infineon-Papiere um 1,55 Prozent auf 5,580 Euro. Am Dienstag waren sie noch von Apple-Zahlen belastet worden. Händler verwiesen darauf, dass der Halbleiterkonzern laut Aussagen im "Handelsblatt" den Marktanteil seiner Autosparte ausbauen will.
DAIMLER PROFITIEREN VON PEUGEOT-PROGNOSE - PORSCHE VERLIEREN WEITER
Daimler gehörten mit plus 1,36 Prozent auf 47,680 Euro ebenfalls zu Dax-Favoriten. Händler verwiesen einerseits auf die guten Umsatz- und Absatzzahlen des französischen Konkurrenten Peugeot . Die Franzosen hatten zudem ihre Prognose angehoben. Ausserdem stellte LBBW-Analyst Frank Biller Mutmassungen über das dritte Quartal an. Da er sowohl im Pkw- als auch im Lkw-Geschäft mit einem starken Quartal rechne, erscheine eine erneute Prognoseanhebung in seinen Augen durchaus möglich.
Porsche-Anteile weiteten dagegen ihre rund neunprozentigen Vortagesverluste um 0,19 Prozent auf 38,895 Euro aus. Die Aktie des Ingenieurdienstleisters Bertrandt , an dem Porsche mit rund 25 Prozent beteiligt ist, rutschte gleichzeitig um 8,70 Prozent auf 45,650 Euro ab. Ein Händler verwies darauf, dass der Getriebehersteller Hansen Transmissions , ein Branchenkollege von Bertrandt, seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2010/11 gesenkt hat. "Das sorgt bei der Hansen-Aktie heute für einen rund 20-prozentigen Verlust und belastet auch Bertrandt kräftig und damit letztlich auch Porsche", sagte der Händler.
HEIDELDRUCK STEIGEN NACH ZWISCHENBERICHT - AIXTRON VON CREE BELASTET
Auch die Aktien der Heidelberger Druckmaschinen profitierten im MDax von vorläufigen Zahlen und sprangen um 6,33 Prozent an auf 3,410 Euro. HeidelDruck hat im zweiten Quartal Umsatz und Auftragseingang gesteigert und bekräftigte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank hob im Anschluss an den Quartalsbericht die Aktie von "Hold" auf "Buy" und begründete dies auch mit dem seines Erachtens übertriebenen Kursverlusten seit Juni, als die Aktie im Hoch noch bei 8,735 Euro notiert hatte.
Aixtron-Aktien verloren im TecDax nach einem enttäuschenden Quartalsbericht US-Wettbewerbers Cree 0,86 Prozent auf 21,420 Euro. Der LED-Hersteller verfehlte laut Marktteilnehmern beim Quartalsumsatz die Markterwartungen und enttäuschte auch mit dem Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal. Ein Händler sah dies als deutliche Belastung auch für Aixtron./ag/rum
---Von Alexander Gibson, dpa-AFX ---