AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax legt nach zwei starken Wochen Pause ein
FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Freitag nach zwei sehr starken Wochen eine Pause eingelegt und ist um seinen Vortageswert gependelt. Mit einem Minus von 0,08 Prozent auf 6.605,84 Punkten ging der deutsche Leitindex aus dem Handel und verbuchte damit im Wochenverlauf ein Plus von 1,8 Prozent. Der MDax der mittelgrossen Werte ging mit einem Aufschlag von 0,20 Prozent auf 9305,93 Punkte in das Wochenende. Der TecDax gewann 0,36 Prozent auf 809,94 Punkte.
"Die Luft war an diesem Freitag etwas raus, aber das ist nicht verwunderlich, nachdem der Dax seit dem 11. Oktober etwas mehr als 300 Punkte zugelegt hat", sagte Händler Stefan Söllner von der Postbank. "Am Grundtenor hat sich damit nichts geändert und ich bin optimistisch, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist." Inzwischen wird am Markt verstärkt damit gerechnet, dass der Dax in naher Zukunft wieder die Marke von 7000 Punkten erreichen wird.
VW STEIGT NACH ZAHLEN AUF ZWEIJAHRESHOCH
Im Fokus am Markt standen vor allem Aktien von Autokonzernen und deren Zulieferern. Die Vorzüge von Volkswagen zogen vor allem am Nachmittag mit überraschend vorgelegten Quartalszahlen die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Nach einer Berg- und Talfahrt ging die VW-Aktie schliesslich mit plus 3,18 Prozent auf 96,76 Euro aus dem Handel. Das Papier stieg damit auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren.
Mehrere Händler verwiesen darauf, dass die Zahlen auf den zweiten Blick "sehr stark" ausgefallen seien und die Analysten nun ihre Schätzungen anheben müssten. "Vor allem die EBIT-Marge war extrem stark und hat den Markt beeindruckt", sagte einer. Dass VW zudem mitgeteilt habe, dass das Wachstum im vierten Quartal sich nicht in derselben Stärke fortsetzen werde, sei letztlich zudem "nicht wirklich unerwartet gewesen".
Der französische Zulieferer Valeo, der den Markt mit seinem Geschäftsbericht und einer Prognoseanhebung begeisterte, trieb zudem die im MDax notierten Aktien von Leoni um 2,31 Prozent nach oben und die von Continental um 1,25 Prozent.
ÜBERNAHMEGERÜCHTE BEWEGEN DEMAG WEITER
Die Anteilsscheine des Nivea-Herstellers Beiersdorf legten nach erfreulichen Umsatzzahlen des französischen Konkurrenten L'Oreal um 0,73 Prozent auf 47,760 Euro zu. Mit plus 1,12 Prozent auf 93,20 Euro beendeten die Aktien des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub nach starken Zahlen zum dritten Quartal und einer angehobenen Jahresprognose den Handel. Noch besser schlugen sich die Titel des Hamburger Hafenbetreibers HHLA mit plus 2,81 Prozent auf 31,650 Euro. Finanzvorstand Roland Lappin hatte in einem Interview von einer "Stabilisierung des Wachstumstrends" gesprochen und das Ziel einer operativen Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent für das Gesamtjahr 2010 bekräftigt.
Die Papiere des Kranbauers Demag Cranes gingen dagegen erneut auf Berg- und Talfahrt. Für die kräftigen Kursbewegungen sorgte dabei weiterhin eine mögliche Üernahme. Nach einem Kursanstieg auf 37,67 Euro schlossen sie mit plus 0,47 Prozent auf 36,070 Euro. In einem Interview hatte der Chef des finnischen Konkurrenten Konecranes, Pekka Lundmark gesagt, nicht an einer feindlichen Übernahme von Demag interessiert zu sein, während zuvor in einem Zeitungsbericht das Gegenteil gestanden hatte.
UNEINHEITLICHE ENTWICKLUNG IN USA
Der EuroStoxx 50 verlor 0,30 Prozent auf 2873,74 Punkte, was auf Wochensicht ein Plus von 1,13 Prozent bedeutet. Auch die Börsen in Paris und London gaben am Freitag leicht nach. In den USA tendierten die Börsen zum europäischen Handelsschluss uneinheitlich. Während der Leitindex Dow Jones etwas nachgab, legten die Nasdaq-Indizes zu.
Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,22 (Vortag: 2,20) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,37 Prozent auf 127,187 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,01 Prozent auf 129,63 Punkte. Der Euro pendelte bis zum Abend um die Marke von 1,39 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3934 (1,4016) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7177 (0,7135) Euro./ck/zb
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---