AKTIEN FRANKFURT/Freundlich - Siemens und Banken führen den lustlosen Dax an
FRANKFURT (awp international) - Die deutschen Aktienbörsen haben am letzten Handelstag vor Weihnachten moderate Kursgewinne verzeichnet. Der Dax stand am Mittag mit 0,11 Prozent im Plus bei 7.075,48 Punkten. Am Vortag hatte sich der Leitindex bereits bei geringen Umsätzen in einer engen Spanne unter seinem Zweieinhalbjahreshoch bewegt. Der MDax legte 0,01 Prozent auf 10.140,328 Punkte zu, nachdem der Index mittelgrosser Werte am Vortag auf den höchsten Stand seit November 2007 geklettert war. Der Technologiewerteindex TecDax gewann 0,80 Prozent auf 850,44 Punkte.
Gestützt wird der Markt laut Händlern durch leicht positive Vorgaben aus den USA, wobei die Grundtendenz positiv bleibt. Vor den Feiertagen nehme die ohnehin geringe Handelsaktivität aber noch mehr ab. Am Nachmittag könnten zahlreiche US-Konjunkturdaten nochmals für etwas Belebung sorgen, hiess es. Auf der Agenda stehen die Auftragseingänge langlebiger Güter sowie das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen. Darüber hinaus werden Daten vom Arbeits- und Immobilienmarkt veröffentlicht. Auch wenn das nochmal für Bewegung im späten Handel sorgen könnte, sagte Marktanalyst Ralf Grönemeyer von Silvia Quandt Research, rechne er vor Toreschluss mit keiner starken Trendänderung.
BANKEN GESUCHT, LUFTHANSA WEITER ERHOLT
Ungeachtet eines "Handelsblatt"-Berichts stiegen Aktien der Deutschen Bank um 0,62 Prozent auf 39,665 Euro. Die schlecht gelaufenen Banktitel würden vor dem Jahresende wohl nochmal vorsichtig gekauft, sagte ein Händler. Commerzbank legten sogar 0,76 Prozent auf 5,725 Euro zu. Dabei hatte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann in der Zeitung für das kommende Jahr abnehmende Gewinne angekündigt. "Wegen der höheren Regulierungskosten werden die Renditen in einer Übergangsphase künftig generell sicher geringer ausfallen", sagte Ackermann. Eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent wolle er deshalb nicht mehr erwarten. Börsianer sahen die Äusserungen zwar als leichte Enttäuschung, wirklich überraschend seien sie jedoch nicht.
Die Lufthansa-Titel knüpften mit plus 0,60 Prozent auf 16,745 Euro an ihre Erholungsbewegung nach dem Wetterchaos an. Wenig beeindruckt zeigten sich die Papiere von erneut aufflammenden Spekulationen um ein Interesse an der angeschlagenen skandinavischen Fluggesellschaft SAS. Die Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichte unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person von einem Übernahmeinteresse. Die Lufthansa wollte den Bericht nicht kommentieren, was ein Händler als bestätigendes Signal wertete. Die Spekulationen gebe es bereits seit Jahren immer wieder.
QSC PROFITIERT VON KAUF RESTLICHER ANTEILE AN PLUSNET
Im TecDax verteuerten sich QSC-Aktien um 3,04 Prozent auf 3,190 Euro. Der Telekomkonzern kauft für 36,7 Millionen Euro den 32,5-Prozent-Anteil von Tele2 an der Netzgesellschaft Plusnet. QSC erhält dabei noch 29,5 Millionen Euro für den vorzeitigen Ausstieg der Schweden aus dem gemeinsamen Unternehmen. "Das ist ein guter Deal für QSC, zumal dem Konzern nochmal mehr Bargeld zufliesst als er selbst in diesem Jahr generiert", betonte Analyst Jacques Abramowicz von Silvia Quandt Research./fa