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AKTIEN FRANKFURT/Fester - Liquidität der Banken besser, US-Daten enttäuschen

Dieser Inhalt wurde am 30. Juni 2010 - 14:54 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Hin und her gerissen zwischen positiven Signalen aus der Finanzbranche und schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt hat der Dax am Mittwoch leicht zugelegt. Nachdem mit dem Abschluss eines Refinanzierungsgeschäfts zwischen der Europäischen Zentralbank und Geschäftsbanken der Eurozone ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor beseitigt wurde, erholte sich der Leitindex zunächst bis auf 6.001 Punkte. Bis zum Nachmittag blieb dann allerdings nur noch ein geringerer Aufschlag von 0,24 Prozent auf 5.966,81 Punkten. Der MDax rückte um 0,01 Prozent nach auf 8.009,45 Punkte vor, der TecDax legte um 0,52 Prozent zu auf 737,05 Punkte.
Für einen neuerlichen Stimmungsdämpfer sorgte die Beschäftigung im US-Privatsektor, die im Juni schwächer als erwartet gestiegen ist. Marktteilnehmer sehen darin eine negative Vorlage für den mit Spannung erwarteten offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Zuvor war ein positives Signal aus dem Finanzsektor gekommen: Die EZB teilte den Banken des Euroraums für drei Monate 131,93 Milliarden Euro zu einem festen Zinssatz von 1,0 Prozent zu. Insgesamt haben sich 171 Banken an dem Tender beteiligt, der mit besonderer Spannung erwartet wurde, da am Donnerstag die Rückzahlung eines Jahrestenders der EZB ansteht. Die Banken der Eurozone müssen dafür 442 Milliarden Euro aufbringen. Die jetzt zugeteilte Summe lag am unteren Ende der Erwartungen von Volkswirten.
"Der Liquiditätsbedarf ist deutlich geringer als befürchtet", sagte auch ein Händler. "Das ist ein gutes Zeichen für die Märkte, auf das auch der Euro positiv reagiert." Entsprechende Sorgen um die Liquiditätslage hätten sich als "viel Lärm um nichts" erwiesen. Ein weiterer Börsianer rechnet mit wieder steigender Risikobereitschaft, zumal auch die Depotanpassungen zum Quartals- und Halbjahresende ausliefen.
Besonders Bankentitel profitierten von dem positiven Signal für die Liquiditätsausstattung in der Branche. Der Sektorindex Banken des marktbreiten europäischen Stoxx 600 gehörte zu den Favoriten in der Branchenübersicht. Deutsche-Bank-Papiere gewannen 1,77 auf 46,815 Euro, Papiere der Commerzbank zogen um 1,07 Prozent auf 5,872 Euro an.
Auch MAN-Aktien drehten nach anfänglichen Verlusten auf 2,34 Prozent ins Plus auf 68,15 Euro und markierten damit die Dax-Spitze. Der Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern will nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" die Kurzarbeit mehr als halbieren.
Im MDax setzten sich Rheinmetall-Aktien getrieben von einer Studie mit plus 5,98 Prozent auf 47,870 Euro an die Spitze. Analyst Gerhard Orgonas von Merrill Lynch hatte die Anteile des Autozulieferers und Rüstungskonzerns von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel um 5,00 auf 55,00 Euro angehoben. Zur Begründung verwies der Experte auf den optimistischen Ausblick für die Autosparte, den Rheinmetall auf dem Investorentag vergangenen Woche gegeben hatte. Stephan Böhm von der Commerzbank zielte in einem aktuellen Kommentar zudem auf einen Bericht des "Handelsblatts" ab, wonach die Bundeswehr in Afghanistan weiter die von Rheinmetall geleaste Drohne "Heron 1" einsetzen möchte.
Puma-Aktien zeigten keinen klaren Trend und büssten zuletzt 0,84 Prozent ein auf 219,45 Euro. Ein Lizenzstreit mit dem spanischen Vertriebsunternehmen Estudio 2000 könnte dem Sportartikelhersteller womöglich teuer zu stehen kommen. Laut dem Urteil eines Schiedsgerichts muss der MDax-Konzern einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag an die Spanier zahlen. Der Sportartikelhersteller will das Urteil nun anfechten. Eine Strafe von bis zu 98 Millionen Euro hätte einen erheblichen Einfluss auf den Konzerngewinn, sagte ein Börsianer./ag/tih

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