Navigation

AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Leichter - Vorgaben aus Übersee belasten

Dieser Inhalt wurde am 16. November 2010 - 09:52 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Schwache Vorgaben aus Übersee haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag mit Verlusten in den Handel starten lassen. Für den Dax ging es rund eine halbe Stunde nach dem Auftakt um 0,38 Prozent auf 6.764,44 Punkte nach unten. Der MDax verlor 0,60 Prozent auf 9.367,69 Punkte und der TecDax büsste 0,50 Prozent auf 784,89 Punkte ein.
Analyst Ben Potter von IG Markets verwies auf den späten Ausverkauf an der Wall Street vom Vorabend, der von anhaltenden Sorgen um Staatsschulden getragen worden sei. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gab seit dem Xetra-Schluss am Montag um 0,68 Prozent nach und auch in Asien zeigten sich die Märkte überwiegend schwächer. Im Tagesverlauf könnten allerdings einige Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen. Nach dem ZEW-Index in Deutschland folgen am Nachmittag aus den USA die jüngsten Erzeugerpreise für Oktober und Daten zur Industrieproduktion. Des weiteren berichten die Handelskonzerne Wal-Mart und Home Depot über ihre abgelaufenen Quartale.
Nach gemischt ausgelegten Zahlen rutschten die Papiere von Infineon zunächst bis auf 5,847 Euro ab, drehten aber postwendend ins Plus und waren zuletzt mit plus 1,93 Prozent auf 6,085 Euro bester Dax-Wert. Der Halbleiterspezialist will nach einem starken Schlussquartal das erste Mal seit zehn Jahren wieder eine Dividende an seine Aktionäre zahlen. Laut Händlereinschätzungen ist das vierte Quartal wie erwartet bis etwas besser ausgefallen. Ein Börsianer zielte vor allem auf den Nettogewinn ab, der klar über den Prognosen gelegen habe. Commerzbank-Analyst Thomas Becker bezeichnete das Umsatzwachstum im ersten Quartal indes als etwas unter seinen Erwartungen. Auch beim Ausblick schieden sich die Meinungen: So sprach ein Händler davon, dass er etwas zurückhaltender als von ihm erwartet ausgefallen sei, während ein zweiter ihn eher positiv wertete.
Infolge der am Vortag vorgelegten Studiendaten zum Gerinnungshemmer Xarelto gab es am Dienstag einige optimistische Analystenstimmen, die die Bayer-Papiere gegen den schwachen Markttrend mit 0,82 Prozent ins Plus hievten. Der Xarelto-Wirkstoff Rivaroxaban zeige gegenüber der Standardtherapie mit Warfarin eine "überlegene Wirksamkeit", teilte der Konzern mit. Die Experten von Cheuvreux, der Credit Suisse, Barclays und von Merrill Lynch hoben daraufhin ihr Kursziel an. Die Xarelto-Daten lägen nahe an der oberen Spanne seiner Schätzungen, schrieb etwa Sachin Jain von Merrill Lynch. Er sei sich sicher, dass die Daten einen Grossteil der Unsicherheiten bei den Anlegern beseitigt hätten.
Nach Zahlen tauchten Kabel Deutschland dagegen auf den Verkaufslisten auf. Die im MDax notierten Papiere fielen um 0,79 Prozent auf 32,045 Euro. Der Kabelnetzbetreiber hatte im zweiten Quartal zwar mehr umgesetzt, aber ein leicht rückläufiges Betriebsergebnis erzielt. Das Unternehmen sieht sich weiterhin auf Wachstumskurs und bekräftigte daraufhin seine Jahresprognose. Ein Händler urteilte, dass das Unternehmen damit zwar die Markterwartungen erfüllt habe, sah dies nach der jüngst guten Kursentwicklung jedoch eher als Enttäuschung an.
Aktien von Tui legten nach der Zahlenvorlage von Hapag-Lloyd um 0,48 Prozent auf 8,32 Euro zu. Händler sahen einen positiven Einfluss auf die Papiere des Reisekonzerns, nachdem die Reederei im dritten Quartal beim Gewinn und bei den Frachtraten die Erwartungen des Marktes übertroffen habe.
Im TecDax kamen vorbörslich die Aktien von Solarworld mit 0,98 Prozent unter Druck. Das Photovoltaik-Unternehmen will den Betreiber von regenerativen Kraftwerken Solarparc übernehmen und bietet den Aktionären je Anteilschein ein Solarworld-Papier. Solarworld ist bereits mit 29 Prozent an Solarparc beteiligt und befindet sich damit nur knapp unterhalb der Schwelle, deren Überschreiten ein Übernahmeangebot verpflichtend macht. Grössere Probleme dürfte es bei dem Vorhaben nicht geben, werden doch beide Unternehmen vom selben Manager geführt: Frank Asbeck. Mit einer Prämie von 38 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag bezeichnete ein Börsianer den Zukauf als eher teuer. Solarparc schnellten indes auf dem Frankfurter Parkett um rund ein Viertel auf 8,20 Euro in die Höhe.
Nach überraschend bereits vorgelegten Zahlen kletterten die Papiere von Carl Zeiss Meditec um 4,50 Prozent auf 12,55 Euro. Der Jenaer Medizintechnik-Anbieter hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 vor allem dank guter Geschäfte in Asien deutlich mehr verdient als im Vorjahr und lag mit seinen Zahlen über den Schätzungen der Analysten./tih/la

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.