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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Deutliche Verluste - Vorgaben belasten

Dieser Inhalt wurde am 05. September 2011 - 10:02 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Negative Vorgaben aus Übersee haben den deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart deutlich belastet. Der Dax verlor im frühen Handel 2,50 Prozent auf 5.400,03 Punkte. Damit knüpfte er an seine sehr schwache Entwicklung vom vergangenen Freitag an und näherte sich wieder bedrohlich seinem August-Tief bei 5.345 Punkten, wo er den niedrigsten Stand seit November 2009 markiert hatte. Die volatile Vorwoche hatte der deutsche Leitindex per saldo fast unverändert abgeschlossen. Der MDax der mittelgrossen Werte büsste am Montagmorgen 2,63 Prozent auf 8.604,98 Punkte ein und der Technologiewerte-Index TecDax sackte um 2,18 Prozent auf 713,23 Punkte ab.
Die sehr schwache Entwicklung der Wall Street nach einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht habe die asiatischen Märkte in die Knie gezwungen und halte auch den Dax unter Druck, sagte Stratege Ben Potter von IG Markets. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,58 Prozent seit dem Xetra-Handelsschluss. Auch wegen des heutigen Feiertags in den USA dürften Investoren Risiken wie Aktienanlagen weiter meiden. Zudem äusserte sich die UBS skeptisch zur künftigen Entwicklung an den weltweiten Börsen. Das wichtigste Ereignis der Woche ist aus Sicht von Potter und anderen Börsianern die Rede von US-Präsident Barack Obama am Donnerstag.
DEUTSCHE BANK AM DAX-ENDE
Die Aktien der Deutschen Bank gaben als schwächster Dax-Wert 5,88 Prozent auf 24,490 Euro ab. Wie erwartet muss sich der deutsche Branchenprimus für missglückte Hypotheken-Geschäfte in den USA zu Zeiten der Finanzkrise verantworten. Die US-Aufsichtsbehörde FHFA hat das Frankfurter Institut auf milliardenschweren Schadensersatz verklagt. Hinzu kommt ein Bericht der "Financial Times", wonach nun auch in Grossbritannien die Behörden eine Transaktion der Deutschen Bank untersuchen und klagen könnten. Ein Händler sagte: "Die Klage in den USA war erwartet worden, der Umfang von mehr als 14 Milliarden US-Dollar könnte aber belasten. Hinzu kommt nun noch Grossbritannien und die Stimmung bleibt einfach schlecht." Auch andere Börsianer sehen keinen Bedarf, in das Papier der Bank nun mit Käufen hineinzudrängen. Für die Aktien der Commerzbank ging es im Kielwasser dieser Entwicklung um 4,42 Prozent auf 1,836 Euro bergab.
Derweil behaupteten sich die Papiere der Munich Re mit minus 2,73 Prozent auf 85,40 Euro etwas besser. Der weltgrösste Rückversicherer will sein Geschäft in den USA deutlich ausbauen. Bis 2014 plant der zuständige Vorstand Peter Röder lau einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD), den Umsatz in dem weltweit wichtigsten Versicherungsmarkt um fast 40 Prozent auf etwa sieben Milliarden US-Dollar zu steigern. Die Profitabilität solle ebenfalls steigen, wozu Zukäufe von Nischenversicherern wie in den vergangenen drei Jahren beitragen sollten. Commerzbank-Analyst Roland Pfänder verwies darauf, dass die Münchener in den USA mit einem Marktanteil von fünf Prozent bisher weniger stark vertreten seien als im weltweiten Durchschnitt. Christian Muschick von Silvia Quandt Research sprach von ehrgeizigen Wachstumszielen, die als Vertrauensbeweis für die US-Wirtschaft gesehen werden könnten.
CLARIANT-AUSSAGEN BELASTEN BASF UND LANXESS
Die Aktien von BASF wurden laut Händlern von den Aussagen des Konkurrenten Clariant belastet und büssten 3,04 Prozent auf 45,635 Euro ein. Der Schweizer Chemiekonzern hat wegen ungünstiger Währungseffekte und der schwächelnden Weltwirtschaft seine Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Jahr nach unten revidiert. Im MDax sackten die Aktien des Spezialchemiekonzerns Lanxess um 3,27 Prozent auf 37,985 Euro ab. Für die Aktien von Metro ging es indes um lediglich 0,72 Prozent auf 31,085 Euro nach unten, womit sie den zweiten Platz im Dax einnahmen. Händler verwiesen auf einen Bericht des "Platow Brief", wonach der Handelskonzern bis zum Jahresende den Verkauf von Real oder Kaufhof abschliessen könnte. Ein Händler sieht den Bericht des Börsenbriefes als schwache Quelle, verweist aber auf die relativ gute Entwicklung der Metro-Aktie in den vergangenen Handelstagen nach ihrer vorhergehenden Schwäche. Diese Outperformance könnte sich fortsetzen. Indes scheint Eckhard Cordes laut Medienberichten kaum noch Chancen auf eine Vertragsverlängerung als Chef des Metro-Konzerns zu haben.
AUTOWERTE BEHAUPTEN SICH NACH POSITIVEN NACHRICHTEN
Die Autowerte hielten sich nach positiven Nachrichten etwas besser als der Markt. BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", dass das Unternehmen im August einen Rekordabsatz erzielt hat. Händler sahen in den Aussagen zwar keine wirkliche Überraschung, räumten diesen aber einen leicht positiven Kurseinfluss ein. Ausserdem will das Unternehmen 1.000 neue Stellen im Vertrieb schaffen, heisst es in der Internetausgabe der "Automobilwoche" unter Berufung auf Aussagen des Vertriebschefs für Deutschland, Karsten Engel. Die Aktien des bayerischen Autobauers verloren 1,70 Prozent auf 53,30 Euro.
Die Zeitschrift "Automotive News Europe" zitierte Daimler-Chef Dieter Zetsche mit der Aussage, seinen Führungsanspruch im Premiumsegment mit neuen Volumenzielen untermauern und "hinsichtlich Profitabilität und Absatz die Nummer 1 im Premiumsegment" werden zu wollen. Händler werteten dies positiv, verwiesen aber darauf, dass hier noch ein Stück Weg vor den Stuttgartern liege, da sowohl Audi als auch BMW insbesondere bei den Gewinnmargen vorne lägen. Die Daimler-Titel sanken um 2,26 Prozent auf 34,660 Euro./gl/rum

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