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AKTIEN FRANKFURT/Dax im anhaltend nervösen Handel auf Berg- und Talfahrt

Dieser Inhalt wurde am 11. August 2011 - 15:37 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Die deutschen Aktienindizes haben am Donnerstag bei anhaltend nervösem Handel eine Berg- und Talfahrt durchlebt. Nachdem sich der Dax bis zum Mittag ein Tagesplus von bis zu 3,49 Prozent erarbeiten konnte, rutschte der Leitindex wegen neuerlichen Sorgen um eine Ausweitung der Schuldenkrise auf das Bankensystem am Nachmittag mit einem Minus von bis zu 2,24 Prozent auf ein neues Anderthalbjahres-Tief bei 5.487,82 Punkten. Kurz nach der Eröffnung der Wall Street stand wieder ein Plus von 0,69 Prozent auf 5.651,90 Punkte zu Buche. Im Zuge der weltweiten Kurseinbrüche wegen der Schuldenkrisen in Europa und den USA hatte der Dax die vergangenen elf Handelstage in Folge im Minus geschlossen und in der Spitze fast 25 Prozent an Wert verloren. Der MDax gewann zuletzt 2,16 Prozent auf 8.716,90 Punkte und der TecDax stieg um 2,29 Prozent auf 706,13 Punkte.
Jörg Heineke von Tao Capital begründete den Ausflug ins Minus mit der Sorge um eine Neuauflage der Bankenkrise: "Das Vertrauen geht verloren insbesondere im Bankensystem international und das Muster entspricht dem aus der Finanz- und Kreditkrise 2008. Das ist am Spread zwischen dem Interbankenmarkt und dem Euribor abzulesen und dürfte noch länger für grosse Unruhe am Markt sorgen." Analyst Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel verwies aber mit dem Blick auf die wieder ins Plus drehenden Märkte und insbesondere die von ihren Tagestiefs kräftig gestiegenen Bankenwerte, dass Investoren auf eine gemeinsame Lösung aufkommender Probleme durch eine Zusammenarbeit von Deutschland und Frankreich hofften. Die immer wieder scheiternden Erholungsversuch zeigten aber, wie nervös der nun abwärts tendierende Markt sei und wie brüchig die Versuche einer Stabilisierung wirkten. Leicht positive Impulse für die Börsen hätten anderen Börsianern zufolge auch US-Konjunkturdaten gegeben.
K+S NACH ZAHLEN IM MINUS
Für die Börsianer hierzulande gilt es auch eine Zahlenflut vor allem aus dem MDax und TecDax zu verarbeiten. Im Dax legte K+S seine Quartalszahlen vor, die vom Verkauf der Sparte Compo geprägt sind und von Händlern unterschiedlich bewertet wurden. Der konkretisierte Ausblick sei wie erwartet. Analysten blieben bei ihren überwiegend positiven Urteilen. Die Aktien des Düngemittel- und Salzproduzenten mussten dennoch einen Abschlag von 0,35 Prozent auf 42,175 Euro hinnehmen.
Die zuletzt auch überproportional gedrückten Papiere von Infineon erholten sich indes an der Dax-Spitze um 5,08 Prozent auf 5,878 Euro. Seit Monatsbeginn stand bei den Aktien in der Spitze ein Minus von 30 Prozent zu Buche. HeidelbergCement hielten sich mit 3,10 Prozent im Plus bei 31,395 Euro. Börsianer verwiesen nach dem jüngsten Kursrutsch auf eine positive Branchenstudie von Cheuvreux, in der die Analysten die europäischen Baustoffanbieter von "negativ" auf "positiv" hochstuften und HeidelbergCement-Aktien auf "Selected List" hoben.
SALZGITTER UND LANXESS NACH ZAHLEN STARK IM PLUS
Im MDax stachen die Aktien von Salzgitter positiv hervor, die an der Indexspitze 15,61 Prozent auf 43,395 Euro zulegten. Der zweitgrösste deutsche Stahlhersteller konnte trotz der Marktturbulenzen seine Gewinnprognose anheben und Analysten sprachen von einer "deutlich positiven Überraschung". Lanxess verteuerten sich auch um kräftige 6,90 Prozent. "Die Zahlen sehen gut aus", sagte ein Börsianer am Morgen zum Quartalsbericht des Spezialchemiekonzerns.
Celesio-Papiere kletterten nach anfänglichen Verlusten in Reaktion auf die Bilanzvorlage bis zum Mittag mit kräftigen 4,31 Prozent ins Plus. Die Zahlen des Pharmahändlers sind aber laut Händlern vor allem beim Gewinn zum Teil schwächer als erwartet ausgefallen. Auch Stada-Aktien erarbeiteten sich nach Abschlägen im frühen Handel zuletzt ein Plus von 4,68 Prozent auf 22,590 Euro. Laut Händlern hat der Arzneimittelhersteller auf der Gewinnseite etwas enttäuscht. Dagegen rutschten Bilfinger Berger gegen den erholten MDax mit 1,58 Prozent ins Minus auf 54,97 Euro. Dabei hat der Bau- und Dienstleistungskonzern im ersten Halbjahr deutlich mehr verdient und seinen Ausblick konkretisiert. Allerdings bemängelten Börsianer enttäuschende Auftragseingänge und auch der Ausblick liege aus ihrer Sicht unter den aktuellen Konsensschätzungen./fat/tih

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