AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Weitere Erholung erwartet
FRANKFURT (awp international) - Dank freundlicher Impulse aus Übersee dürfte der Dax am Montag seine Erholung der vorangegangenen zwei Handelstage fortsetzen. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand um 8.10 Uhr 0,72 Prozent über dem Dax-Schluss vom Freitag, als sich das Börsenbarometer mit einem bereits deutlich reduzierten Wochenverlust von 3,82 Prozent aus dem Handel verabschiedet hatte. Nach der nun beendeten Berichtssaison dürften laut Börsianern vor allem die Konjunkturdaten aus den USA wieder in den Fokus rücken. Die Vorgaben sind positiv: Die Wall Street hatte am Freitag fester geschlossen und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann seit dem Xetra-Schluss am Freitag 0,71 Prozent hinzu. Auch die asiatischen Börsen präsentierten sich überwiegend freundlich.
Wie ein Marktstratege hervorhob, setzen viele Börsianer derzeit darauf, dass die Schwankungsbreite der vergangenen Tage etwas abebben könnte. Hierzulande könnte dies tatsächlich der Fall sein, wie ein erster Rücksetzer des Volatilitäts-Barometers VDax New nach seinem Sprung auf das Niveau von 2009 zeigt. Dass sich die Bundesregierung laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" angeblich nicht mehr kategorisch gegen europäische Staatsanleihen (Eurobonds) stemmt, wäre "die endgültige und logische Konsequenz", heisst es im Morgenkommentar der Alpha Wertpapierhandels GmbH. Es wäre zwar gut für die europäischen Aktienmärkte, wenn "der deutsche Steuerzahler alles aus dem Schlamassel holen muss". Allerdings dürften die Bedingungen für solche Eurobonds nicht zu Vorteil der stärkeren Euro-Länder ausfallen. Am Wochenende hatte die deutsche Regierung allerdings ihre vehemente Ablehnung von Eurobonds bekräftigt.
MUNICH RE NACH 'FAS'-AUSSAGEN VORBÖRSLICH HÖHER
Die Aktien der Munich Re legten beim Broker Lang & Schwarz bereits vorbörslich deutlich zu. Der Rückversicherer hat angesichts der Schuldenkrise seine Aktienquote in den vergangenen Wochen fast halbiert. "Wir haben sie von 3,5 Prozent Ende Juni auf 2 Prozent reduziert, also von sechs auf rund vier Milliarden Euro", sagte Finanzvorstand Jörg Schneider in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Zugleich deutete er aber an, die Quote bald wieder erhöhen zu wollen: "Die Zeit könnte bald günstig dafür sein, die Quote wieder hochzufahren." Trotz der Ratingherabstufung der USA will der weltgrösste Rückversicherer keine amerikanischen Anleihen verkaufen. Den angestrebten Nettogewinn für das laufende Jahr sah ein Händler als Wiederholung früherer Aussagen. Der Konzern klinge etwas zuversichtlicher als bisher, auch wenn dies immer noch mit "vielen Wenn und Aber" behaftet sei.
Einem "Handelsblatt"-Bericht, dem zufolge der Konsumgüterhersteller Henkel keinen radikalen Umbau plant und sich auf die Unternehmensziele für 2012 konzentriert, räumten Beobachter indes nur das Potenzial für Gerüchte ein. Kursbewegend sollte der Bericht sich indes nicht auswirken.
HOCHTIEF PROFITIEREN VON LEIOGHTON-ZAHLEN
Die Papiere von Hochtief reagierten ebenfalls schon vorbörslich positiv auf die Zahlen der Tochter Leighton. Während der Konzern das vergangene Jahr wie erwartet mit einem Verlust abgeschlossen hatte, bestätigte Leighton für das gerade angelaufene sein Ziel, nach Steuern wieder einen Gewinn zu erzielen. Das habe die Aktien des australischen Bauunternehmens bereits deutlich angetrieben und sollte auch die Papiere des MDax-Wertes stützen, sagten Händler./gl/ag