AKTIEN FRANKFURT: Weitere Gewinne dank Griechenland-Hilfe
FRANKFURT (awp international) - Die Einigung auf ein neues Hilfspaket für Griechenland hat am Freitag für weitere Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Diese bröckelten im Handelsverlauf allerdings deutlich ab. Nachdem bereits tags zuvor Hoffnungen auf eine Einigung in der Eurokrise beflügelt hatten, legte der Dax am Freitagnachmittag noch um 0,24 Prozent auf 7.307,74 Punkte zu. Insgesamt steuert der Leitindex damit auf seinen vierten Gewinntag in Folge zu sowie auf ein positives Wochensaldo. Der MDax mittelgrosser Werte rückte um 0,50 Prozent auf 10.882,12 Punkte vor und der TecDax gewann 0,72 Prozent auf 851,65 Punkte.
Das neue Paket, das auf dem europäischen Krisengipfel verabschiedet wurde, soll Athen 109 Milliarden Euro an frischem Geld bringen. Banken und Versicherungen werden einen zusätzlichen Beitrag leisten. "Die Märkte begrüssen das lang erwartete neue Hilfspaket für Griechenland, die Stimmung geht klar nach oben", sagte Händlerin Anita Paluch von ETX Capital. Die jüngste Entscheidung zur Eindämmung der Schuldenkrise sei aber nur "einer von vielen Schritten auf dem Weg in Richtung Stabilität". Weitere Anstrengungen seien nötig, um die Lage in der Eurozone zu verbessern. Laut Paluch sind flexiblere Hilfsprogramme erforderlich, um aktiv handeln zu können statt nur im Nachhinein zu reagieren.
FINANZTITELN GEHT DIE LUFT AUS - ADIDAS AN DAX-SPITZE
Den Finanztitel, die vortags deutlich von ersten Signalen für eine europäische Einigung profitiert hatten, ging nach Anfangsgewinnen die Luft aus. Lediglich die Aktien der Commerzbank stiegen noch um 0,91 Prozent auf 2,775 Euro. Sie hatten bereits am Donnerstag von ersten Nachrichten vom EU-Krisengipfel profitiert und um knapp zehn Prozent zugelegt. Die Papiere der Deutschen Bank fielen indes um 0,48 Prozent auf 38,650 Euro. Für die Titel der Allianz ging es ebenfalls etwas bergab.
Ein bestätigter Jahresausblick und eine positive Studie der Deutschen Bank liessen die Adidas-Titel um 3,65 Prozent auf 55,06 Euro klettern. Damit belegten die Papiere des Sportartikelherstellers den ersten Platz im Dax. Dagegen gehörten die Aktien von Bayer und BASF zu den Verlierern. Beide Unternehmen konkurrieren im Agrochemiebereich mit dem Schweizer Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Hersteller Syngenta , dessen Zahlen am Markt mit Enttäuschung aufgenommen wurden. Diese machten "zumindest das Leben für Bayer und BASF nicht leichter", kommentierte ein Börsianer. Bei BASF gebe es zudem seit einigen Tagen vage Spekulationen über eine Kapitalerhöhung.
GESTRICHENE PROGNOSE BELASTET ROTH& RAU
Im TecDax rutschten die Aktien von Roth & Rau um 2,38 Prozent auf 21,900 Euro ab. Der Solarzulieferer, der vom Schweizer Konkurrenten Meyer Burger übernommen wird, strich aufgrund einer anhaltenden Auftragsflaute seine Jahresprognose./gl/ck