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AKTIEN FRANKFURT: Weiter sehr schwach - Dax zeitweise über 7% im Minus

Dieser Inhalt wurde am 09. August 2011 - 12:11 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Die Talfahrt des Dax setzt sich auch am zehnten Tag in Folge fort. In einem Erholungsversuch schaffte der Leitindex zwar im frühen Handel kurz den Sprung über die Marke von 6.000 Punkten, brach danach allerdings in der Spitze um weitere 7,11 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit Februar 2010. Bis zum Mittag verblieb ein immer noch deutlicher Abschlag von 3,76 Prozent auf 5.700,54 Punkte. Der MDax sank um 2,25 Prozent auf 8.347,30 Punkte und für den TecDax ging es um 2,38 Prozent nach unten auf 663,35 Punkte. Beide Indizes verzeichnen damit eine Verlustserie von elf Tagen.
Die Nervosität der Anleger ist dieser langen Verlustserie entsprechend sehr hoch. Der VDax, der die Schwankungsbreite des Leitindex abbildet, schoss auf den höchsten Stand seit 2009 zum Ausklang der Weltwirtschaftskrise nach der Lehman-Pleite. Derweil geht die Rekordjagd des Goldpreises weiter, was eine ungebrochen hohe Risikoscheu der Anleger signalisiert. Die Entspannung in der Nachfrage nach italienischen und spanischen Staatsanleihen übertrug sich nicht auf den Aktienmarkt.
Ingo Schmidt, Kapitalmarktexperte der Hamburger Sparkasse, sagte: "Man sucht derzeit den rettenden Anker und findet ihn nicht." Nachdem die Rede von US-Präsident Barack Obama am Vorabend nichts gebracht hat, setzt der Experte die Hoffnung auf die US-Notenbank. Wenn diese sich am Abend offen zu neuen Anleihekäufen ("Quantitative Easing 3") bekennen würde, könnte das stabilisieren. Chefvolkswirt Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank wertet die aktuellen Kurskapriolen als Übertreibung. "Es ist kein rationaler, sondern ein emotionaler Markt. Hier wird eine Situation diskontiert, die so gar nicht eingetreten ist." Die Deutsche Bank schraubte indes ihr Dax-Ziel auf 6.800 Punkte zurück und machte dafür enttäuschende Quartalszahlen, wohl sinkende Markterwartungen und die Konjunkturabhängigkeit des Dax verantwortlich.
BERICHTSSAISON DRÄNGT EINZELWERTE IN FOKUS
Die Aufmerksamkeit der Anleger wird vor allem durch das Marktumfeld gebunden. Aber mit Bilanzvorlagen drängten sich auch einige Einzelwerte in den Fokus. So rutschten RWE nach ihrem Halbjahresbericht auf den tiefsten Stand seit Ende 2003 und verloren 5,51 Prozent auf 29,000 Euro. Der zweitgrösste deutsche Energieversorger hat im ersten Halbjahr wegen des Atomausstiegs wie erwartet weniger verdient. Für die Papiere von Heidelberger Druck ging es nach anfänglich deutlichem Minus indes nur noch um 0,32 Prozent nach unten auf 1,556 Euro. Der angeschlagene Druckmaschinenhersteller hat seinen Verlust im ersten Geschäftsquartal (Ende Juni) zwar verringert. Die Markterwartungen wurden jedoch nicht erfüllt.
Leoni büssten 4,19 Prozent ein auf 25,380, obwohl der Kabel- und Bordnetz-Spezialist im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnsprung verzeichnet hat, und die Ende Juli erhöhte Prognose für das Gesamtjahr bestätigte.
Papiere der Lufthansa profitierten mit einem unterdurchschnittlichen Verlust von 1,81 Prozent auf 11,685 Euro von dem abgewendeten Streik der Fluglotsen ./ag/rum

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