AKTIEN FRANKFURT: Weiter aufwärts - Dax markiert erneut Zweijahreshoch
FRANKFURT (awp international) - Auch am Dienstag hat der Dax wieder ein neues Zweijahreshoch erreicht. Der Leitindex drehte nach einem leichteren Start ins Plus und stieg bis zum Mittag um 0,22 Prozent auf 6.530,87 Punkte. Mit 6.542 Punkten steht abermals ein neuer Höchststand seit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers im September 2008 zu Buche. Der MDax rückte um 0,25 Prozent vor auf 9.203,10 Punkte. Der TecDax büsste dagegen 0,14 Prozent ein auf 806,20 Punkte.
"Der Trend ist nach dem markanten Ausbruch in der Vorwoche weiter sehr positiv", konstatierte Aktienhändler Stefan Söllner von der Postbank. Entscheidend bleibe jedoch im Zuge der laufenden US-Berichtssaison Tag für Tag die Erfüllung bereits sehr hoch gesteckter Erwartungen an die Unternehmensergebnisse. Das Augenmerk gelte demnach vor allem den Zahlen der Bank of America und Goldman Sachs am Mittag. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hätten zwar leichten Auftrieb gegeben, seien aber nicht entscheidend für den Tagestrend.
INFINEON UND DIALOG NACH APPLE-ZAHLEN IM BLICK - SAP VON IBM BEWEGT
Die Aktien von Infineon Technologies und Dialog Semiconductor litten besonders unter den negativ aufgenommenen Zahlen von Apple vom späten Vorabend. Der Konzern legte für das vierte Geschäftsquartal zwar Rekordzahlen vor und übertraf mit Umsatz und Gewinn die Analystenerwartungen. Nachbörslich verlor die Aktie, die jüngst mit 319 Dollar ihr Allzeithoch erklommen hatte, aber mehr als sechs Prozent. Händler bemängelten, die Bruttomargen seien ebenso wie der Absatz des neuen iPad hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Infineon-Papiere rutschten mit minus 1,27 Prozent auf 5,529 Euro an das Dax-Ende, Aktien von Dialog waren mit einem Abschlag von 2,29 Prozent auf 14,070 Euro zweitschwächster TecDax-Wert.
Jüngst immer wieder als mögliches Übernahmeziel von IBM gehandelte SAP-Aktien gaben nach dem Quartalsbericht der Amerikaner um 0,85 Prozent auf 37,420 Euro nach. Der IT-Konzern eilt zwar von Rekord zu Rekord und hob die Jahresprognose abermals an. Dennoch büsste die Aktie nach Börsenschluss in New York drei Prozent ihres Wertes ein. Beobachter erklärten dies mit den stagnierenden Neuabschlüssen im wichtigen Servicegeschäft, die einige Anleger enttäuscht und nach dem neuen Allzeithoch der Aktie zu Gewinnmitnahmen bewogen hätten.
Aktien der Deutschen Bank legten als bester Dax-Wert 2,77 Prozent auf 42,600 Euro zu und folgten damit dem gesamteuropäisch fester Trend von Banktiteln.
KLÖCO UND SPRINGER PROFITIEREN VON STUDIEN
Aktien von Klöckner & Co (KlöCo) sowie von Axel Springer profitierten im MDax von positiven Analystenkommentaren. So nahm das japanische Analysehaus Nomura die Bewertung des Stahlhändlers mit "Buy" und einem Kursziel von 23,00 Euro auf. Das Kursziel für Papiere des Medienkonzerns stockte JPMorgan von 106 auf 123 Euro auf, blieb allerdings "Neutral". Der Aktie verhalf dies dennoch zu einem Aufschlag von 3,10 Prozent auf 106,45 Euro, KlöCo gewannen 2,67 Prozent auf 16,735 Euro.
Celesio-Aktien zeigten dagegen nach dem Verkauf des Anzag-Anteils keinen klaren Trend. Zuletzt verbesserten sich die Papiere des Pharmagrosshändlers um 0,45 Prozent auf 18,030 Euro. Die Celesio AG hat nach eigenen Angaben ihre 14,15-prozentige Beteiligung am Frankfurter Pharmagrosshändler Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) an die britische Alliance Boots veräussert. Den Verkaufserlös in Höhe von rund 39,3 Millionen Euro will Celesio zur Rückführung von Verbindlichkeiten verwenden. Ein Analyst erinnerte aber daran, dass Celesio dies bereits so angekündigt hatte./ag/rum