AKTIEN FRANKFURT: Standardwerte drehen ins Plus - positive Stimmung dominiert
FRANKFURT (awp international) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag nach schwächerem Start ins Plus gedreht. Bis zum Nachmittag drehte der Dax mit 0,13 Prozent auf 6.032,03 Zähler ins Plus. Im Verlauf markierte der Leitindex bei fast 6.040 Zählern den höchsten Stand seit dem 12. Januar. Der MDax mittelgrosser Werte gewann 0,36 Prozent auf 8.044,67 Punkte. Der TecDax blieb aber belastet von Kursverlusten bei einigen Schwergewichten mit 0,12 Prozent im Minus auf 830,19 Zählern.
"Die Stimmung bleibt positiv und nach dem Anstieg der vergangenen Wochen wird sich der Dax einen Test der charttechnischen Widerstände bis zum Jahreshoch bei 6.095 Punkten nicht nehmen lassen", sagte Analyst Christoph Schmidt von der N.M.F. AG. Die anhaltende Aufwärtsbewegung sei aber auch im Zusammenhang mit der Positionierung für den grossen Verfallstermin am Freitag zu sehen und im Anschluss hält Schmidt auch eine Korrektur für möglich. Die Konjunkturdaten aus den USA hätten den Markt nicht stark bewegt.
Die Nachrichtenlage belebte sich mit einigen Bilanzpressekonferenzen und Zahlen aus der zweiten Reihe sowie durch Nachrichten ausländischer Wettbewerber wieder spürbar, wie Börsianer sagten. Im Dax zeigten Adidas-Aktien eine positive Reaktion auf gute Zahlen von Nike aus den USA. Bei dem weltgrössten Sportartikelhersteller geht es wieder aufwärts. Adidas-Aktien hielten sich mit plus 3,41 Prozent auf 38,695 Euro klar an der Dax-Spitze. Deutsche Post gaben dagegen 0,27 Prozent auf 13,070 Euro ab. Der US-Paketdienst FedEx hat zwar wieder gut zu tun und legte ein auf den ersten Blick solides Ergebnis vor - Börsianer sprachen aber von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktien vor den Zahlen kräftig angezogen waren. Lufthansa profitierten von positiven Aussagen zur Frachtfluglinie Lufthansa Cargo, die nach dem Krisenjahr 2009 wieder Hoffnung auf schwarze Zahlen schöpft und ein Ende der Kurzarbeit anstrebt. Lufthansa-Aktien legten zuletzt 1,57 Prozent auf 12,290 Euro zu.
Bayer blieben mit minus 1,12 Prozent auf 51,26 Euro am Dax-Ende. Mehrere Analysten diskutierten am Morgen die Aussagen der Managements auf einem Investorentreffen am Vortag in Leverkusen. Einige befürchten wegen dem Pharmageschäft ein schwaches erstes Quartal. Die Aktien von Eon büssten als zweitschwächster Dax-Wert 0,67 Prozent auf 26,540 Euro ein. Händler verwiesen auf die Unsicherheit um die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke. Indes hält der Energiekonzern am umstrittenen Kraftwerksneubau in Datteln fest und begrüsst die Einleitung eines neuen Bebauungsplanverfahrens.
Im MDax blieben die Aktien der SGL Group mit minus 5,02 Prozent auf 21,950 Euro am Indexende. Der Kohlenstoff-Spezialist rutschte nach einem Umsatzeinbruch im Zuge der Wirtschaftskrise und Sonderabschreibungen im vergangenen Jahr unter dem Strich in die roten Zahlen. Börsianer sehen aber den Ausblick auf 2010 im Fokus und beurteilen diesen skeptisch. Der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister sieht sich nach Umsatz- und Ergebniseinbrüchen 2009 mit weiteren Herausforderungen konfrontiert. Das Papier geriet daraufhin auch mit 4,15 Prozent auf 10,975 Euro unter Druck.
HeidelbergCement-Titel legten dagegen nach endgültigen Zahlen des Baustoffkonzerns 2,45 Prozent auf 43,950 Euro zu. Einem Händler zufolge ist das Zahlenwerk "etwas schlechter als erwartet". Wichtiger sei für die Investoren aber ein detaillierterer Ausblick, der aktuell nach und nach an den Markt dringe. An die MDax-Spitze kletterten aber die Papiere der IVG um 8,65 Prozent auf 6,115 Euro nach oben. Die Mann Immobilien-Verwaltungs AG wird Grossaktionär bei der Bonner Immobiliengesellschaft. Analyst Hasim Sengül von der DZ Bank wertete den Einstieg positiv und bleibt beim Votum "Kaufen"./fat/dr