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AKTIEN FRANKFURT: Dax setzt Talfahrt fort - In sieben Tagen 11% verloren

Dieser Inhalt wurde am 04. August 2011 - 15:05 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Donnerstag seinen Erholungsversuch abgebrochen und den siebten Handelstag in Folge nachgegeben. Die unverändert gelassenen EU-Leitzinsen sowie die Konjunkturdaten aus den USA zeigten keine nachhaltigen Auswirkungen. Auch zahlreiche positive Quartalsberichte wurden ignoriert. So sank der deutsche Leitindex bis zum Nachmittag um 1,42 Prozent auf 6.545,98 Punkte und büsste damit seit dem 27. Juli rund elf Prozent ein. Der MDax fiel am Donnerstag um 3,32 Prozent auf 9.396,21 Punkte, und der Technologie-Index TecDax verlor 2,95 Prozent auf 739,73 Punkte. Allgemein legten vor allem defensive Aktien zu, während konjunktursensible Werte weiter abgestraft wurden.
"Wir sehen zur Zeit eine kräftige Korrektur", sagte Marktstratege Christian Stocker von der Unicredit. "Die Frühindikatoren aus den USA haben frühzeitig Warnsignale gesendet. Doch erst mit dem Hochkochen der Schuldenproblematik in den USA ist dies, verbunden mit den Schuldenproblemen in Europa, mit Wucht in den Vordergrund gerückt." Stocker kann sich ein weiteres Absacken bis auf 6.200 Punkte im Dax in den nächsten Wochen vorstellen, bevor der Boden gefunden ist und es wieder hochgeht.
'EXTREME VERUNSICHERUNG'
Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank kritisierte scharf die Schwäche der Politik in Europa und den USA, die die Finanzmärkte extrem verunsichere. "Es wird allerorts nur über Schulden gesprochen, etwa wie man sie in Europa in den Griff bekommt oder über ihre Erhöhung in den USA, doch das Thema wirtschaftliche Perspektiven fällt dabei völlig herunter. Der Dax leidet dabei doppelt, weil es auch um Exportperspektiven für Deutschland geht."
Allein vier Dax-Konzerne standen mit Geschäftszahlen im Blick der Anleger. Favorit im Index waren die Aktien von Beiersdorf mit plus 3,22 Prozent auf 43,980 Euro nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen für das abgelaufene Halbjahr. Der Sportartikelhersteller Adidas blickt nach Zuwächsen im zweiten Quartal optimistischer auf das Gesamtjahr und hob seine Prognosen an. Die Aktien profitierten davon mit einem Kurszuwachs um 2,96 Prozent auf 50,28 Euro.
TELEKOM SEHR FEST NACH ZAHLEN
Die Deutsche Telekom hatte im zweiten Quartal dank eines erneut robusten Deutschland-Geschäfts einen stärkeren Umsatzschwund verhindern können, enttäuschte aber dennoch die Erwartungen so mancher Analysten. Nach einem sehr zögerlichen Start legten die als defensiv geltenden Aktien allerdings um 2,24 Prozent auf 10,485 Euro zu.
Um 0,67 Prozent auf 98,47 Euro stiegen die Anteilsscheine der Munich Re . Der weltgrösste Rückversicherer hatte nach den Erdbeben und Wirbelstürmen des ersten Halbjahrs zwar erneut rote Zahlen vermeldet, doch war der eingefahrene Verlust nicht so hoch ausgefallen, wie am Markt befürchtet worden war. Zudem wird für das Gesamtjahr weiterhin ein Gewinn angepeilt.
GEWINNMITNAHMEN BEI PROSIEBEN NACH ZAHLEN
In der zweiten Reihe standen vor allem ProSiebenSat.1 im Blick. Nach starken Zahlen litten sie unter Gewinnmitnahmen und sanken um 9,58 Prozent auf 15,100 Euro. Am Morgen waren sie noch bis auf 17,58 Euro gestiegen. Der TV-Konzern hatte im zweiten Quartal weiter deutlich zugelegt und war dank höherer Werbeeinnahmen auf Rekordkurs geblieben. Die Analysten waren zufrieden mit der Quartalsbilanz, doch einige bemängelten, dass der Ausblick nur bestätigt worden war.
Fraport profitierten mit plus 1,29 Prozent auf 53,41 Euro von den Zahlen des Flughafenbetreibers und angehobenen Jahresprognosen. Die Titel von Rhön-Klinikum zeigten sich nach Zahlen mit plus 0,03 Prozent auf 16,650 Euro nahezu unverändert. Der private Krankenhausbetreiber meldete für die ersten sechs Monaten des Jahres einen Anstieg der Patientenzahlen und hatte daher mehr verdient als im Vorjahr.
Im TecDax büssten die Titel des Chip-Zulieferers Süss Microtec 8,59 Prozent auf 7,240 Euro ein und litten vor allem unter gesunkenen Auftragseingängen im zweiten Quartal./ck/gl

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