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AKTIEN FRANKFURT: Dax dämmt Tagesverluste etwas ein - 'Suche nach Gleichgewicht'

Dieser Inhalt wurde am 17. August 2011 - 15:01 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Mittwoch in einem wechselhaften Handelsverlauf seine Tagesverluste nur wenig eindämmen können. In die Gewinnzone schaffte es der deutsche Leitindex nur kurzzeitig: Am Nachmittag ging es aber wieder um 0,98 Prozent auf 5.935,97 Punkte bergab, nachdem bekannt geworden war, dass die US-Erzeugerpreise im Juli stärker als erwartet gestiegen sind. Der MDax der mittelgrossen Werte sank um 0,96 Prozent auf 9.060,86 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax verlor deutlichere 2,65 Prozent auf 722,50 Punkte.
Der Markt suche derzeit sein Gleichgewicht, kommentierte Marktstratege Thilo Müller von MB Fund Advisory die unstete Kursentwicklung. Offenbar habe sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass die deutschen BIP-Zahlen vom Vortag nicht so schlecht ausgefallen seien wie zunächst wahrgenommen. So habe etwa der Bausektor wegen der günstigen Wetterlage im ersten Quartal geboomt, während sich diese Entwicklung sonst gleichmässiger auf das erste Halbjahr verteile. Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank verwies auch auf zuletzt "eher ermutigende" US-Konjunkturdaten und das fehlende Zinsrisiko aus den USA, da die Notenbank zwei Jahre lang die Zinsen nicht anheben wolle. Die deutsch-französischen Vorschläge für eine europäische Wirtschaftsregierung seien derweil lediglich eine langfristige Vision, wogegen die Anleger konkrete konkrete Massnahmen zur Beruhigung der Märkte vermissten.
PLÄNE FÜR FINANZ-TRANSAKTIONSSTEUER BELASTEN DEUTSCHE BÖRSE
Die Aktien der Deutschen Börse verloren 6,03 Prozent auf 40,64 Euro und lagen damit abgeschlagen am Dax-Ende. Händler verwiesen auf die am Vorabend bekannt gewordenen deutsch-französischen Pläne für eine Finanz-Transaktionssteuer innerhalb der Eurozone. Dies sei eine Belastung sowohl für den Frankfurter Börsenbetreiber als auch für die NYSE Euronext , mit der die Deutsche Börse sich zusammenschliesst. Die NYSE Euronext erziele schätzungsweise ein Drittel und die Deutsche Börse sogar rund 80 Prozent ihrer Nettoerlöse mit Transaktionen innerhalb Europas, sagte ein Händler unter Berufung auf Analysten. Von einem anderen Börsianer hiess es, die Geschichte sei auf jeden Fall negativ für die Deutsche Börse. Allerdings sei eine solche Steuer in Europa schon häufig diskutiert und nie verwirklicht worden. Ähnlich äusserte sich UBS-Analyst Arnaud Giblat. Er sieht in dem deutsch-französischen Vorschlag zwar eine ernsthafte Belastung für die Börsenbetreiber, hält eine Umsetzung angesichts des erwartbaren Widerstands aus London aber für unwahrscheinlich.
Auch die Bankenwerte gerieten wieder unter Druck: Deutsche Bank gaben um 2,39 Prozent nach auf 30,01 Euro und Commerzbank verloren 4,79 Prozent auf 2,129 Euro. Medienberichten über eine Betrugsklage des Finanzkonzerns Dexia gegen die Deutsche Bank hatten Händler vorbörslich indes wenig Kurseinfluss eingeräumt. Das Institut und eine frühere Tochter seien bereits im Mai vor einem Gericht in New York verklagt worden, so dass die jüngsten Nachrichten nicht überraschen sollten, hiess es.
TECHNOLOGIEWERTE VON DELL-AUSSAGEN BELASTET
Technologiewerte gerieten nach enttäuschenden Aussagen des US-Computerherstellers Dell unter Druck. Besonders die gekappte Umsatzprognose für das Geschäftsjahr hatte dafür gesorgt, dass die Aktie nachbörslich um zeitweise mehr als sieben Prozent abgetaucht war. Börsianer verwiesen zudem auf die Konjunkturabhängigkeit der Geschäfte etwa von Infineon . Die Aktien des Halbleiterherstellers verloren 3,29 Prozent auf 5,856 Euro. Im TecDax ging es für die Titel des Schaltkreis-Herstellers Dialog Semiconductor um 5,08 Prozent auf 12,625 Euro bergab. Die Aktien des Softwareherstellers Software AG verloren im Einklang mit den schwachen Papieren des Konkurrenten SAP deutlichere 5,33 Prozent auf 27,715 Euro.
Kursgewinne von 1,09 Prozent auf 49,780 Euro gab es nach Zahlen indes bei Hochtief . Der im MDax gelistete Baukonzern habe im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, kommentierten Börsianer. Der Auftragseingang ging zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, die durchschnittlichen Analystenschätzungen wurden aber übertroffen. Positiv wurde zudem gewertet, dass sich das Unternehmen beim Verkauf seines Flughafen-Geschäfts auf einem guten Weg sieht./gl/la
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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