AKTIEN FRANKFURT: Dax befestigt sich im Plus - Handelsumfeld bleibt sehr nervös
FRANKFURT (awp international) - Gezeichnet von der anhaltenden Nervosität am Aktienmarkt ist der Dax ist am Montag wechselhaft in die neue Woche gestartet. Nach frühen Verlusten von bis zu 1,30 Prozent drehte der Leitindex im weiteren Verlauf ins Plus und überwand wieder die Marke von 5.500 Punkten. Zuletzt stand er unweit seines Tageshochs mit 0,72 Prozent im Plus bei 5.519,48 Punkten. Der MDax gewann 0,95 Prozent auf 8.484,40 Punkte und der TecDax rückte um 1,16 Prozent auf 698,44 Punkte vor.
Kapitalmarktexperte Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser begründete die Kursgewinne mit einem stabilisierten Euro und einer Entspannung beim Ölpreis, nachdem schwache Vorgaben die Kurse zum Auftakt noch belastet hätten. Für die Entspannung am Ölmarkt sorgte das näher rückende Ende des Regimes von Machthaber Muammar al-Gaddafi in Libyen. "Die Bewegungen am Aktienmarkt bleiben jedoch unberechenbar", betonte der Experte mit Blick darauf, dass derzeit der computergestützte Futures-Handel die Richtung an den Börsen vorgebe. Käufer im regulären Handel gebe es dagegen kaum. "Das gebrannte Kind scheut das Feuer", fasste der Experte die Stimmung der Anleger zusammen. Wichtig sei, dass sich der Dax nun für einige Zeit um oder über der Marke von 5.500 Punkten stabilisieren könne.
KAUFEMPFEHLUNGEN BEI EON - AUTOWERTE ZEIGEN SCHWÄCHE
Mangels kurstreibender Nachrichten sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Eon-Titel stemmten sich mit plus 2,71 Prozent auf 14,40 Euro gegen den schwachen Markttrend, was am Markt mit Kaufempfehlungen einiger Analysten begründet wurde. Matthias Heck von Macquarie sprach von einer günstigen Bewertung der Aktien nach dem jüngsten Kurssturz und stufte die Titel auf "Outperform" hoch. Ferner hoben die Experten von Merrill Lynch die Versorgertitel nach Händlerangaben auf "Buy".
Aktien aus der Autobranche gaben derweil überdurchschnittlich nach. Ein Analyst verwies als Grund auf die weiter schwelenden Sorgen um die Schuldenkrise und die Weltwirtschaft. "Autoaktien gelten als konjunkturanfälligere Werte", sagte er im Hinblick darauf, dass sich die Sorgen auf den privaten Konsum niederschlagen könnten. Aktien von BMW und VW büssten jeweils gut ein Prozent ein und Daimler lagen knapp mit 0,14 Prozent im Minus. Grösster Dax-Verlierer waren indes die 1,84 Prozent leichteren Titel von HeidelbergCement , ohne dass es fundamental neue Nachrichten bei dem Zementhersteller gab.
ANALYSTENSTIMMEN IM MDAX IM FOKUS - ÜBERNAHMEFANTASIE BEI QSC
Im MDax waren die 2,33 Prozent festeren Titel von Deutsche Euroshop nach einer Hochstufung seitens der Schweizer Grossbank UBS unter den besseren Werten zu finden. Analyst Kristian Bandy begründete dies mit überraschend guten Quartalszahlen. Die geplanten Akquisitionen dürften seiner Einschätzung nach zusätzliches Gewinnwachstum zur Folge haben. Lanxess dagegen lagen knapp mit 0,02 Prozent im Minus bei 40,635 Euro. Die Experten von Cheuvreux hatten die Papiere abgestuft, und zudem reduzierte die Deutsche Bank ihr Kursziel für die Titel des Spezialchemiekonzerns.
Im TecDax kletterten die Aktien von QSC wegen Übernahmespekulationen um 6,96 Prozent auf 2,105 Euro hoch. Börsianer verwiesen dabei auf einen Bericht des "Platow Briefes", in dem der Telekomanbieter als mögliches Übernahmeziel des Finanzinvestors KKR gehandelt wird. Demnach erwägt KKR, mit dem Zukauf seine Tochter Versatel zu stärken. Allerdings habe das Management von QSC jüngst betont, dass einige Ankerinvestoren derzeit nicht zu einem Verkauf bereit seien, betonte ein Börsianer./tih/gl
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---