AIG lotet Verkauf von Flugzeugen aus
NEW YORK (awp international) - Der angeschlagene US-Versicherer American International Group (AIG) ist weiter auf der Suche nach frischem Geld. Nachdem der staatlich gestützte Konzern seine Asiensparte für 35,5 Milliarden Dollar an den britischen Konkurrenten Prudential verkauft hat, um Schulden beim Steuerzahler zu begleichen, erwägt AIG nun den Verkauf von Flugzeugen. Dadurch sollen bis zu 3,5 Milliarden Dollar in die Kasse kommen, liess die Flugzeug-Leasingsparte ILFC am späten Montag in ihrem Jahresbericht wissen.
Den möglichen Käufern seien bereits eine Reihe jüngerer Maschinen vorgestellt worden, hiess es. "Wir haben schon einige Gebot erhalten." Problem ist allerdings, dass wegen der Wirtschaftskrise die Preise für Flugzeuge am Boden liegen. Die Fluggesellschaften haben hunderte Maschinen stillgelegt, weil insbesondere Geschäftsleute seltener reisen. Es sei unklar, ob deshalb akzeptable Preise erzielt werden könnten, hiess es. Ein Verlustgeschäft sei sehr wahrscheinlich.
ILFC ist die weltgrösste Flugzeug-Leasingfirma. Sie hat rund 1000 Maschinen an Fluggesellschaften in aller Welt vermietet. Die meisten Kunden sitzen in Europa. Der Buchwert der Flotte liegt bei knapp 44 Milliarden Dollar. ILFC besitzt neben Hunderten Kurz- und Mittelstreckenfliegern auch mehrere teure Langstrecken-Maschinen vom Typ Boeing 747 und Airbus 340.
Weil die Muttergesellschaft AIG sich in der Finanzkrise verspekuliert hatte und vom Staat mit 182 Milliarden Dollar gestützt werden musste, kommt auch die Tochter nur noch schwer an frisches Geld. Kreditgeber misstrauen dem Unternehmen. Der Staat müsste dem Verkauf der Flugzeuge allerdings zustimmen. Auch der Verkauf der gesamten Sparte steht zur Debatte./das/DP/wiz