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AFG H1: Franken und Rohstoffpreise drücken ins Minus - Alles auf Prüfstand (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 03. August 2011 - 15:03 publiziert

Arbon (awp) - Der Bauzulieferer und Technologiekonzern AFG Arbonia Forster weist für das erste Halbjahr 2011 einen Verlust aus. Das vom Management als "enttäuschend" bezeichnete Ergebnis wird auf den starken Schweizer Franken sowie die höheren Rohstoffpreise und die damit verbundene Verschärfung des Wettbewerbs zurückgeführt. Dies habe strategische, strukturelle und organisatorische Schwächen erkennen lassen. Das Vorjahresergebnis soll trotzdem erreicht werden.
Der Gruppenumsatz stieg im ersten Halbjahr gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 1,0% auf 634,6 Mio CHF (währungsbereinigt +6,4%). Der EBITDA sank hingegen um 12,6% auf 41,4 Mio und der EBIT um 28,2% auf 10,9 Mio. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 1,4 Mio, nach einem Gewinn von 1,3 Mio in der Vorjahresperiode.
AQUALUX, KÜCHEN, ROHRE UND OBERFLÄCHENTECHNIK BELASTEN
In der Berichtsperiode haben sich die einzelnen Divisionen uneinheitlich entwickelt. Die umsatzmässig grösste Division Heiztechnik und Sanitär sei infolge des schwachen Euro und der höheren Stahlpreise unter den Erwartungen geblieben. Der Umsatz sank um 7,2% auf 241,2 Mio CHF und der EBIT um 18% auf 16,2 Mio. Zudem habe die britische Aqualux weiterhin Mühe, Umsatz und Ertrag zu steigern.
In der Division Küchen und Kühlen konnte der Turnaround nicht geschafft werden. Der Umsatz stieg zwar um 4% auf 118,2 Mio CHF, der EBIT verharrte hingegen bei -5,8 Mio. Die Fertigung der neuen Forster-Stahlküchen habe "erhebliche technische Probleme" bereitet, und die Produktion in Warendorf kämpfe nach wie vor mit Auslastungsproblemen, heisst es weiter. Piatti liege hingegen umsatzmässig deutlich über Vorjahr.
Weiter steuerte die Division Fenster und Türen 170,3 Mio CHF (+7%) zum Umsatz bei. Der EBIT nahm um 14% auf 8,9 Mio zu. In der Division Stahltechnik stieg der Umsatz um 9% auf 73,9 Mio. Hingegen sank der EBIT infolge des starken Schweizer Frankens, der steigenden Stahlpreise und des Konkurrenzkampfes um drei Viertel auf 1,3 Mio. Probleme bereite hier der Bereich Rohre, hiess es. Für die Oberflächentechnologie wird ein Umsatz von 32,0 Mio (+14%) und ein EBIT von -3,7 Mio ausgewiesen.
"ALLES AUF DEM PRÜFSTAND"
Aufgrund der unbefriedigenden Ertragsentwicklung würden in den kommenden Monaten alle Bereiche der Gruppe auf den Prüfstand gestellt, sagte der seit zwei Monaten amtierende CEO Daniel Frutig am (heutigen) Mittwoch vor den Medien. Dabei sollen die Unternehmensteile vor allem auf Kosteneinsparungen durchleuchtet werden, aber es sollen auch Innovationen beschleunigt werden. "Jede Gesellschaft muss für sich überlebensfähig sein und im Verbund Mehrwert schaffen", so der CEO.
Kosten senken will der CEO vor allem im Einkauf und im Verkauf, die Produktivität soll steigen. Punkto Verbesserungspotenzial stünden unter den Bereichen Küchen, Aqualux, Stahl und Oberflächentechnik im Vordergrund, die bis 2013 den Turnaround schaffen sollen. "Es geht nicht darum, Personal abzubauen. Wir müssen das, was wir tun, wesentlich besser und fokussierter machen", so Frutig. Neben Akquisitionen wird dabei auch Devestitionen gedacht. "Schnellschüsse" sollen gemäss dem CEO aber keine erfolgen.
EBITDA- UND EBIT-GUIDANCE GESENKT
CFO Felix Bodmer hat bei der Präsentation des Halbjahresergebnisses die EBIT-Guidance gesenkt. Neu rechnet der CFO für 2011 mit einer EBITDA- und EBIT-Marge von 8-9% bzw. 3-4%. Bisher lagen diese Vorgaben bei 9% und bei "über 5%". Bestätigt wurde hingegen das Ziel einer währungsbereinigten Steigerung des Nettoumsatzes um 3-5%, der Eigenkapitalquote von 40-50%, der Nettoverschuldung von unter 200 Mio CHF und einem Verschuldungsgrad von unter 1,5.
An der Börse konnten AFG die zu Handelsbeginn erlittenen Einbussen beinahe wieder wettmachen. Um 13.55 Uhr notiert der Titel auf 24,00 CHF und gibt damit noch um 0,2% nach. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, gewinnt 0,3%.
rt/cf

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