Abbau von Poststellen auch in den Städten
Das Stadtzürcher Poststellen-Netz soll ab 2006 nur noch 33 anstatt 46 Standorte haben. Die vorerst auf einem theoretischen Modell basierende Reduktion der Poststellen soll nach dem gleichen Muster in 16 weiteren Städten angewandt werden, teilte Post-Chef Ulrich Gygi in Zürich mit.
Im vergangenen Jahr hatte Gygy bereits die Schliessung von 700 bis 900 ländlichen Poststellen bis zum Jahr 2006 angekündigt. Das nun vorgestellte neue Stadtzürcher Poststellen-Netz basiert auf einer wissenschaftlich durchgeführten, repräsentativen Studie über die neuen Kunden-Gewohnheiten.
Kein Abbau beim Service Public
"Wir gehen dorthin, wo die Kundinnen und Kunden sind", sagte der Konzernchef der Post am Donnerstag (26.04.) vor den Medien in Zürich. Das Poststellen-Netz werde zwar umgebaut, der Service Public aber keineswegs reduziert, versicherte er.
Obwohl gemäss Studie in Zürich knapp jede dritte Poststelle wegfallen würde, könne die Qualität des Netzes sogar verbessert werden. Durch eine Neupositionierung zum Beispiel in der Nähe von Bahnhöfen oder Einkaufszentren dürfte der Kundnutzen laut Gygi wachsen.
Würden die Vorschläge der Studie unverändert umgesetzt, könnte die Schweizerische Post in Zürich jährlich rund 6 Mio. Franken einsparen. Allerdings müssten 30 Vollzeitstellen abgebaut werden. Laut Gygi soll der Umbau des Poststellen-Netzes sozialverträglich erfolgen, ohne Entlassungen von fest angestelltem Personal.
Gewerkschaften nicht begeistert
Ob eine Poststelle geschlossen wird, hängt laut Gygi auch von politischen und sozialen Faktoren ab. Die Gewerkschaften transfair und Kommunikation, die zusammen mit der Post und Stadtvertretern die Machbarkeit der Studie prüfen, reagierten in einer ersten Stellungnahme skeptisch bis ablehnend.
Musterfall Zürich
Die Studie zur Stadt Zürich hat Muster-Charakter für das weitere Vorgehen beim Umbau des Poststellen-Netzes in 16 anderen Schweizer Städten. In diesem Jahr befasst sich die Post mit den Poststellen in Genf, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Lausanne und Lugano.
Die Erfahrungen sollen im kommenden Jahr in den Umbau der Poststellen-Netze in Winterthur, Biel, Thun, La Chaux-de-Fonds, Freiburg, Neuenburg, Schaffhausen, Chur und Bellinzona fliessen.
swissinfo und Agenturen

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