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ABB mit Rekordverlust

ABB-Konzernchef Jürgen Dormann gibt sich für die Sanierung 18 Monate Zeit. Keystone

Der schwedisch-schweizerische Elektro- und Technologiekonzern ABB hat 2002 zum zweiten Mal in Folge rote Zahlen geschrieben.

Dieser Inhalt wurde am 27. Februar 2003 publiziert Minuten

Der Verlust betrug 787 Mio. Dollar und lag damit höher als 2001, als ein Fehlbetrag von 691 Mio. Dollar ausgewiesen wurde.

Damit übertraf ABB selbst die pessimistischen Erwartungen der Analysten. ABB führt den Reinverlust auf Rückstellungen für den Asbest-Vergleich und Verluste mit Geschäften zurück, die das Unternehmen abtreten will.

Ingesamt waren Ende vergangenen Jahres 136'648 Asbest-Klagen hängig nach 111'052 Ende September 2002, wie ABB am Donnerstag bekannt gab.

Weniger Umsatz und Bestellungen

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg indes um 88% auf 336 Mio. Dollar. Insgesamt schrumpfte der Umsatz aber um 6% auf 18,295 Mrd. Dollar. Der Bestellungseingang war mit einem Minus von 8% auf 18,112 Mrd. Dollar ebenfalls rückläufig.

Die Betriebsgewinn-Marge lag bei 1,8% und damit über den vom Konzern angepeilten 1,5%. Im laufenden Jahr will der Konzern die Ebit-Marge auf 4% steigern.

Das Schlimmste überwunden

Laut Konzernchef Jürgen Dormann strebt ABB für das laufende Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone an. 2002 sei ein schwieriges Jahr gewesen. Das Schlimmste liege aber hinter ABB. Die mit den Banken vereinbarte Kreditlinie gebe dem Konzern finanzielle Flexibilität bis Ende 2004.

Dormann setzt sich eine konkrete Frist für die Sanierung des Elektrokonzerns. In 18 Monaten will er die gesetzten Teilziele erreichen. Sonst müsse man daran zweifeln, ob ABB als selbständige Firma weiter existieren könne, sagte Dormann in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen DRS. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, ABB sanieren zu können.

ABB hatte im Oktober mitgeteilt, sich auf die zwei Divisionen "Energietechnik" und "Automationstechnik" zu konzentrieren. Beide Divisionen bilden die Kerngeschäfte des Konzerns. Andere Sparten sollen verkauft werden, 10'000 Stellen werden gestrichen.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Verlust 2002: 787 Mio. Dollar
Verlust 2001: 691 Mio. Dollar

Nettoverschuldung: 3,3 Mrd. Dollar

Hängige Asbestklagen Ende 2002: 136'648

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