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ABB erzielt Einigung mit Asbest-Klägern

ABB: Einigung mit Asbest-Klägern in den USA Keystone

Der Technologie-Konzern ABB hat sich mit den Anwälten der Asbest-Kläger auf einen Konkursplan und damit auf einen Vergleich geeinigt.

Dieser Inhalt wurde am 17. Januar 2003 publiziert Minuten

Die Kläger erhalten nun maximal 1.2 Mrd. Dollar an Entschädigungen.

Der Konkursplan sieht vor, dass die Kläger die Aktiva der ABB-Tochter Combustion Engineering im Wert von etwa 812 Mio. Dollar erhalten.

Dazu kommen bis zu 350 Mio. Dollar aus der Kasse von ABB. Diese Summe setzt sich zusammen aus 250 Mio. Dollar, die auf jeden Fall gezahlt werden müssen, und 100 Mio. Dollar, die von der zukünftigen wirtschaftlichen Leistung der ABB abhängen.

Zusätzlich werde ABB Aktien in Höhe von 50 Mio. Dollar zu einem vorher festgelegten Kurs zur Verfügung stellen. Zum Teil hatten Beobachter damit gerechnet, dass der schwedisch-schweizerische Konzern einen deutlich höheren Betrag werde zahlen müssen. Dies hätte laut Experten den gesamten Konzern in seiner Existenz bedrohen können.

ABB zuversichtlich

Die Vorschläge müssen noch von den Klägern selbst gebilligt werden, an die der Plan bis Anfang nächster Woche abgeschickt werden soll. Danach muss noch das Konkursgericht zustimmen.

ABB geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Anwälte eine ausreichende Zahl von Klägern vertreten, um den Konkursplan genehmigen zu können.

Mit der Einigung sowie dem Chapter 11 für Combustion Engineering (CE) hofft ABB, für die Asbestproblematik von CE sowie sämtlicher anderer ABB Firmenteilen einen endgültigen Abschluss erreicht zu haben.

Aktie im Aufwind

Der Markt reagierte auf die Asbest-Einigung überwiegend positiv.

An der Schweizer Börse SWX stieg der Kurs der ABB-Aktie im frühen Handel um 14,6%. Mark Diethelm, Analyst der Zürcher Kantonalbank (ZKB) beurteilte die Einigung klar positiv.

Die Investmentbank Merril Lynch riet allerding weiterhin davon ab, ABB-Aktien zu verkaufen. In der Folge sank der Kurs auf 4,84 Franken ab, 6,9% höher als am Vortag.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Gegen Combustion Engineering sind in den USA 111'000 Asbest-Klagen hängig.
Für das Zustandekommen der verhandelten Einigung müssen 75% dieser Kläger zustimmen.
In den letzten 10 Jahren hat ABB bereits 865 Mio. Dollar an Kläger ausbezahlt und Rückstellungen von über 1 Mrd. Dollar gemacht.

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In Kürze

ABB hat Combustion Engineering 1990 übernommen.

Die Verwendung von Asbest geht bei Combustion Engineering auf Zeiten weit vor der Übernahme durch die ABB zurück.

Die Kläger machen geltend, Asbest ausgesetzt gewesen zu sein, das 30 Jahre später tödliche Krankheiten verursachen kann.

ABB hat die Aktivitäten von Combustion Engineering im Jahr 2000 in einem Power Joint Venture zu Alstom transferiert.

Die Haftung jedoch behielt die ABB.

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