ABB: Appell an die Banken
Die Gewerkschaften appellieren an die Banken, dem ABB Konzern Geld für eine Restrukturierung oder einen geordneten Rückzug zur Verfügung zu stellen.
ABB-Chef Dormann schloss einen Konkurs aus. Die Talfahrt an der Börse geht weiter.
Bei den Problemen des Technologie-Konzerns handle es sich primär um Liquiditätsprobleme, für die es eine Lösung geben müsse, teilte der Angestelltenverband der Maschinen- und Elektronikindustrie VSAM am Mittwoch mit.
Herauslösung von ABB Schweiz
Die Auftragslage sei zwar schwierig, aber nicht katastrophal. Die Schweizer ABB-Einheiten sind nach Ansicht des VSAM gesund und sollen deshalb bevorzugt behandelt werden. Die Gewerkschaft schlägt eine Herauslösung von ABB Schweiz aus dem Konzern vor.
Schuld an der Schieflage des Konzerns sei die kurzsichtige und unternehmerisch riskante Finanzpolitik. Diese hätten primär das frühere Management um Percy Barnevik, der abgetretene Verwaltungsrat Martin Ebner sowie die Banken zu verantworten. "Die Manager und Verwaltungsräte, die der ABB diese Suppe eingebrockt haben, sind zur Verantwortung zu ziehen", fordert der VSAM.
Fortgesetzter Kurszerfall
ABB-Präsident und -Konzernchef Jürgen Dormann wies in einem Interview mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" Befürchtungen über einen möglichen Konkurs zurück.
Zwar könnten die Asbestklagen zum Ausfall der US-Tochter Combustion führen, die Forderungen gegen den Konzern stiessen aber ins Leere. Dormann sagte weiter, er habe die Unterstützung der Banken.
An der Börse ging der Kurszerfall weiter. Am Dienstag hatten die ABB-Papiere 62 Prozent ihres Wertes verloren. Der Kurssturz sei nicht übertrieben, hiess es im Marktbericht der Zürcher Kantonalbank. ABB habe die Asbestproblematik offenbar unterschätzt. Der Konzern sei mit sehr hohen Risiken behaftet.
swissinfo und Agenturen

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