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75. Oscar-Verleihung mit Überraschungen

"Chicago" gewann Oscars, Catherine Zeta-Jones (im Bild) auch, Protagonistin Renée Zellweger nicht. swissinfo.ch

Am meisten Oscars erhielt das Filmmusical "Chicago", bei dem auch die US-Schweizerin Renée Zellweger mitspielt.

Dieser Inhalt wurde am 24. März 2003 publiziert

Als bester nicht-englischsprachiger Film wurde die deutschsprachige Produktion "Nirgendwo in Afrika" ausgezeichnet.

Der begehrteste Oscar für den besten Film 2002 ging an den Favoritenfilm "Chicago", der mit insgesamt sechs Preisen mit Abstand am erfolgreichsten war.

Für den Preis als beste Hauptdarstellerin war unter anderem auch die US-Schweizerin Renée Zellweger nominiert gewesen, die in "Chicago" als Protagonistin mitspielt. In den USA gab man ihr auch grosse Chancen, nachdem sie kürzlich den "Golden Globe" als beste Hauptdarstellerin für denselben Film erhalten hatte.

Dennoch ist sie Sonntag nacht leer ausgegangen. Dafür erhielt Catherine Zeta-Jones, die in "Chicago" ebenfalls mitspielt, eine Auszeichung für die beste Nebenrolle.

Es fehlte die überschäumende Laune

Der vierstündigen Jubiläums-Zeremonie fehlte trotz der fast vollzählig versammelten Hollywood-Prominenz die überschäumende Laune früherer Jahre. Die empfohlene Zurückhaltung bei der Kleidung wurde weitgehend beachtet.

Dabei war eigentlich nur auf den Roten Teppich wegen der aktuellen Kriegsereignisse verzichtet worden, nicht aber auf Glanz und Glamour beim Aufmarsch der Stars. Hollywood hatte sich mächtig angestrengt, um, wenige Tage nach Beginn der Irak-Offensive, mit einer ganz normalen Oscar-Verleihung zu glänzen.

Deutschsprachige Bandbreite grösser

Dafür ist die Bandbreite des deutschsprachigen Films grösser geworden. An dieser Trendwende entscheidend beteiligt ist die seit vergangenem Jahr ganz bewusst betriebene Herausstellung deutscher Filme bei der Berlinale.

Nach langen Jahren der Erfolglosigkeit kann der deutsche Film seit der Nacht zum Montag wieder jubeln: Der nicht unbedingt zu erwartende Oscar für Caroline Links Drama "Nirgendwo in Afrika" bei der Preisvergabe in Hollywood krönt einen Aufschwung, der nun auch international bestätigt worden ist.

Und in den deutschen Kinos regiert seit Wochen nicht eine der grossen Hollywood-Produktionen, sondern die auch in der Schweiz populäre Tragikomödie "Good Bye, Lenin", die bislang von fast vier Millionen Zuschauern besucht wurde.

Michael Moore attackierte US-Präsidenten

Die beiden entschiedenen Kriegsgegner Susan Sarandon und Dustin Hoffman hielten sich bei ihren kurzen Auftritten während der Zeremonie sichtlich zurück.

Gleichwohl liessen sie und andere allein mit der von ihnen gewählten Tonlage erkennen, dass ausgerechnet die 75. Oscar-Verleihung unter düsteren weltpolitischen Vorzeichen stand.

Der US-Dokumentarist Michael Moore, ausgezeichnet mit dem Oscar für seinen phänomenalen Welterfolg «Bowling for Columbine», nutzte die Gelegenheit der weltweit im Fernsehen übertragenen Veranstaltung zu einer ebenso spektakulären wie scharfen Attacke gegen den Irak-Krieg und Präsident George W. Bush. Diesem rief er zu: "Schämen Sie sich, Herr Bush". Er wurde vom Saal teils massiv ausgebuht, teils verständnisvoll angehört.

swissinfo und Agenturen

Fakten

1929 wurden die ersten Academy Awards im Hollywood Roosevelt Hotel vergeben. Damals begann der Film gerade zu sprechen.
1945 übertrug man die Zeremonie erstmals direkt für die GI's, die in Europa stationiert waren.
1966 wurde die Oscar-Verteilung erstmals in Farbe übertragen.
1929 verkaufte man 250 Tickets, 2003 waren es im "Kodak Theatre" rund 3300.

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