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"Zirkus Borer" zu Recht abgebrochen

Parlamentarier finden, dass Borers Absetzung in Berlin richtig war. Keystone

Botschafter Thomas Borer war eine "Fehlbesetzung", erklärte der Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrates, Claude Frey.

Dieser Inhalt wurde am 30. April 2002 publiziert Minuten

Die Abberufung aus Berlin sei klar gerechtfertigt gewesen, sagte der freisinnige Frey und die Geschichte nun für die Kommission abgeschlossen.

Die Aussenpolitischen Kommission (APK) stellte sich nach einer über einstündigen Diskussion hinter Aussenminister Joseph Deiss. Borer habe es an der nötigen Loyalität zu seinen Vorgesetzten fehlen lassen, sagte Frey. Der Botschafter sei zweimal verwarnt worden: "Der Zirkus Borer musste abgebrochen werden".

Der angebliche Damenbesuch in der Botschaft habe die APK nicht interessiert, sagte Frey. Ausschlaggebend für das Urteil der Kommission sei nicht die Aktion Borers, sondern seine Reaktion auf die Ringier-Story gewesen. Der Chef der ehemaligen Task Force Schweiz-Zweiter Weltkrieg sei nicht in der Lage gewesen, die Krise zu meistern.

Hätte Borer "no comment" gesagt, wäre die Geschichte anders ausgegangen, sagte Frey. In den kritischen Momenten sei Borer nicht erreichbar gewesen und habe sich dann nicht wie ein den Interessen der Schweiz verpflichteter Botschafter verhalten, sagte der APK- Präsident.

Unheilbare Zerrüttung

Auch die Art und Weise, wie Borer gekündigt habe, sei nicht die Art eines feinen Mannes gewesen, sagte Frey und Kommissionssprecher Boris Banga von der SP meinte: "Das Vertrauensverhältnis zwischen Borer und Bundesrat ist unheilbar zerrüttet".

Zurückgezogen wurde ein Antrag von Seiten der Schweizerischen Volkspartei, die Akkreditierung der Ringier-Journalisten für ein Jahr auszusetzen. Die Affäre wurde durch einen Artikel im SonntagsBlick aus dem Haus Ringier ausgelöst.

swissinfo und Agenturen

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