Navigation

"swiss"

"swiss" - der neue Name der Schweizer Fluggesellschaft. swissinfo.ch

Die neue Schweizer Airline heisst "swiss". Das Logo zeigt den Namen "swiss" gefolgt von den Wörtern schweiz, suisse, svizzera, svizra.

Dieser Inhalt wurde am 31. Januar 2002 publiziert Minuten

"Die neue Fluggesellschaft ist ein in der Schweizer Nachkriegszeit einmaliges Gemeinschaftswerk von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung der Schweiz", sagte Crossair-Chef André Dosé am Donnerstag vor den Medien. "Und es werden jene Qualitätswerte sein, die unser Land gross gemacht haben, auf die wir auch beim Aufbau unserer neuen Airline setzen."

Die Qualität sei ein von Zuverlässigkeit, Freundlichkeit, Sicherheit, Eleganz und Innovation geprägter Service. Auf diesem Fundament, so ist André Dosé überzeugt, "wird auch die Integration von Crossair- und Swissair-Mitarbeitern ins neue Projekt erfolgreich durchgeführt werden können".

Dosé gab weiter bekannt, dass am Drei-Klassen-Konzept mit Economy, Business und First-Class festgehalten werde. Die Erste Klasse von "swiss" solle weltweit die Beste werden.

Geschäftsname "Swiss Air Lines"

"swiss" ist der Marktauftritt der neuen interkontinentalen Schweizer Fluggesellschaft. Der eigentliche Gesellschaftsname lautet "Swiss Air Lines Ltd". Aus juristischen Gründen könne der Wechsel weg von der Crossair AG aber erst im Laufe des Jahres vollzogen werden, er sei noch von den Aktionären zu genehmigen.

Der Name "Swissair" wurde abgeschafft, weil er vor allem wegen Regress-Forderungen zu viele juristische Probleme gemacht hätte. Deswegen kamen auch die Namen "Swiss Airline" oder "Air Swiss" nicht zum Zug.

Tyler Brulé hat ihn sich ausgedacht

Der britische Markenspezialist Tyler Brulé hat das neue Logo der Schweizer Airline entworfen. Brulé hatte überraschend den Zuschlag für die Entwicklung des neuen Namens erhalten.

"Eine Marke ist mehr als nur ein Logo", sagte Tyler Brulé vor den Medien in Basel. "Es ist eine Geisteshaltung. Die Marke zeigt, wer wir sind, was wir tun, wie wir denken, was unsere Traditionen sind, und wo wir hin wollen." Mit dem Markenauftritt solle sich die neue Airline "Swissness - das Schweizerische" aufs Banner schreiben.

Auf den Heckflossen der "swiss"-Flugzeuge prangt denn auch das weisse Schweizerkreuz im roten Feld. Im Unterschied zur Swissair-Heckflosse bildet aber ein weisser Balken den oberen Abschluss des Leitwerks.

Knackpunkt Markenschutz

Das Institut für geistiges Eigentum (IGE) prüft zurzeit ein (bereits im Dezember eingereichtes) Gesuch der neuen Fluggesellschaft um Eintragung des Markennamens "swiss". Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lasse sich nicht sagen, ob eine Registrierung möglich sei, sagte Eric Meier vom (IGE). Das Gesuch durchlaufe das normale Verfahren, es gebe keine Sonderbehandlung.

Ein Knackpunkt dürfte vor allem die Frage sein, ob der Begriff "swiss" ein Gemeingutzeichen ist oder nicht. Bezeichnungen wie "Brot" lassen sich nicht registrieren. Ausnahmen gibt es nur dort, wo sich Gemeingutzeichen im Alltagsgebrauch als Marke durchgesetzt haben, so etwa "Valser" (Mineralwasser).

Die Fluggesellschaft selbst beurteilt die Chancen, "swiss" als Marke registrieren zu lassen, offenbar als gering. Konzernchef Dosé jedenfalls liess verlauten, der Begriff "swiss" lasse sich nicht schützen, wohl aber das Logo und das Erscheinungsbild/Design.

Ebenfalls noch unklar ist übrigens zurzeit die Internet-Site. Laut einem swiss-Sprecher hat die neue Airline mit mehrere Anbietern von Sites mit dem Begriff "swiss" im Namen Gespräche geführt.

"swiss"-Einführung: Kosten von bis 80 Millionen

Die Umsetzung der neuen Identität wird fliessend geschehen. Bis Ende Jahr sollen alle Flugzeuge neu beschriftet sein. Die Kosten für die Einführung der neuen Marke bezifferte Dosé auf 70 bis 80 Mio. Franken.

"swiss" fliegt ab Beginn des Sommerflugplans (31. März) 123 Zielorte in 60 Ländern an. Dieser Flugplan unterscheide sich nur wenig vom gegenwärtigen Winterflugplan, teilte die Crossair mit.

Positive Reaktionen

"Das Logo ist das Kind einer idealen Verbindung von Herz und Verstand. Ich liebe es", liess Verkehrsminister Moritz Leuenberger auf Anfrage über seinen Sprecher Hugo Schittenhelm ausrichten.

Die Vereinigung des Swissair-Cockpitpersonals Aeropers hat den neuen Namen für die Airline begrüsst. Der Name habe einen engen Bezug zur Schweiz. Auch der Verband Crossair Cockpit Personal reagierte positiv.

Für den Werber des Jahres 2001, Dominique von Matt, gibt der neue Namen das Image, das mit der Swissair aufgebaut worden ist, am besten wieder. Laut Walter Spahni von der Dr. Rudolf Farner Public Relations AG werden die meisten Leute im Ausland sofort die Verbindung zur Schweiz herstellen. Trotz anders lautenden Unkenrufen habe die Eidgenossenschaft noch immer einen gewissen Ruf der Zuverlässigkeit. Begeistert äusserte sich auch der Zürcher PR-Berater Klaus J. Stöhlker.

Die Schweizer Börse reagierte ebenfalls positiv. Der Kurs der Crossair-Aktien stieg gegenüber dem Vorabend zeitweise um 6,5% auf 49 Franken.

Die Namensaktie der zusammengebrochenden Swissair-Gruppe hatte am Donnerstag übrigens ihren allerletzten Handelstag. Schlussstand war ein Kurs von 10 Rappen.

Ziel: viertgrösste Airline Europas

Bis Ende 2003 soll "swiss" 15 Millionen Passagiere transportieren und damit die viertgrösste Airline Europas sein.

Angestrebt werden laut Crossair-Marketingchef Arjem Pen folgende Marktanteile: 40% in der Schweiz, 6,6% in Europa und 2,1% weltweit.

swissinfo und Agenturen

Artikel in dieser Story

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Diskutieren Sie mit!

Diesen Artikel teilen

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?