"Bisher bloss am Fels gekratzt."
Die Mineure fahren im Gotthard-Basistunnel jetzt grosses Geschütz auf. Die längste Tunnelbohr-Maschine der Welt wurde in Bodio gestartet.
Mit konventionellen Methoden haben sie bisher bereits rund 20 Kilometer Stollen und Schächte ausgebrochen.
Die TBM S-210 besteht aus 90'000 Einzelteilen, ist 400 Meter lang und wiegt über 3000 Tonnen. Wie viele Meter sie pro Tag zurücklegen wird, hängt von den geologischen Verhältnissen ab. Gerechnet wird mit einer durchschnittlichen Leistung von 18 Metern pro Arbeitstag.
Bei optimalen Verhältnissen können mit der TBM bis zu 40 Meter zurückgelegt werden. Das sind ganz neue Dimensionen. "Bisher haben wir bloss am Felsen gekratzt", sagte Peter Zbinden, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der AlpTransit Gotthard am Donnerstag bei der Inbetriebnahme und Segnung der Maschine.
Warmlaufen wie ein Spitzensportler
Die TBM wird sich zunächst wie ein Spitzensportler "warmlaufen", ehe sie im Februar 2003 den eigentlichen Hochleistungs-Vortrieb der Oströhre aufnimmt. In spätestens drei Jahren sollte sie die rund 15 Kilometer lange Strecke bis zur Multifunktionsstelle in Faido durchbohrt haben.
Insgesamt werden beim Gotthard-Basistunnel 50 von 57 Kilometer mit Tunnelbohrmaschinen aufgefahren. Lediglich im Abschnitt Sedrun erfolgt ein konventioneller Vortrieb mit Bohren und Sprengen. Im Frühjahr 2003 wird in Bodio in der Weströhre die zweite TBM ihre Arbeit aufnehmen. In Amsteg werden im nächsten Jahr ebenfalls zwei solche Maschinen zusammengebaut.
Gemäss Ingenieur Kurt Aerni, Mitglied der Geschäftsleitung der AlpTransit Gotthard, lief auf den vier Baustellen bisher alles planmässig: "Wir bewegen uns mit allen Arbeiten technisch, terminlich und auch finanziell im Rahmen der abgeschlossenen Verträge und auch der Kostenvoranschläge."
swissinfo und Agenturen
Fakten
Die TBM ist 400 Meter lang und wiegt über 3000 Tonnen. Die durchschnittliche Leistung beträgt 18 Metern pro Arbeitstag.
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